Diese Seite drucken

Beeinflusst die kognitive Verarbeitung bedrohlicher Reize die kardiale Stressreaktion? Eine Untersuchung zum Zusammenhang von Emotionsregulation und Herzratenvariabilität

Schwerdtfeger, A.1 und Derakshan, N.2
1Johannes Gutenberg-Universität Mainz; 2Birkbeck University of London

Eine höhere Herzratenvariabilität (HRV) und stärkere Reduktion der HRV unter Stress soll mit einer besseren Emotionsregulationsfähigkeit einhergehen. In unserer Studie untersuchten wir Emotionsregulationsprozesse mittels eines Reaktionszeitverfahrens (Inhibition of Return; IOR) sowie die HRV auf einen psychosozialen Stressor. 70 Probanden nahmen an dem Versuch teil. Beim IOR-Paradigma wurden Hinweisreize (Cues) unterschiedlicher Valenz (neutral, positiv, bedrohlich) präsentiert und kurz danach (250 ms) oder zeitlich verzögert (550ms) ein Punkt (Target) dargeboten. Cues und Targets wurden in der selben (valide) oder unterschiedlicher Lokation (invalide) präsentiert. Anschließend sollte ein schwieriger Text gelernt und widergegeben werden. Dabei wurde das EKG aufgezeichnet. Es zeigte sich, dass bei einer verzögerten Darbietung der Targets in invaliden Durchgängen die Reaktionszeiten kürzer waren als in validen (IOR-Effekt). Der IOR-Effekt in bedrohlichen Durchgängen war mit einer stärkeren Reduktion der HRV unter Stress assoziiert. Die Ergebnise lassen vermuten, dass die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit von bedrohlichen Reizen abzuziehen, mit einer stärkeren vagalen Unterdrückung einhergeht.

Symposium 5: Kardiovaskuläre Psychophysiologie: von Hinwegen und Rückwegen
11.06.2009, 14:30-15:45
Hörsaal Nord


Vorherige Seite: Links