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Oszillatorische Aktivität im MEG: 10 Jahre Forschung mit Werner Lutzenberger

Kaiser, J.
Medizinische Psychologie, Goethe-Universität Frankfurt

Gammaband-Oszillationen wird eine wichtige Rolle bei kortikalen Verarbeitungsprozessen wie Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Gedächtnis zugeschrieben. Nachdem Werner Lutzenberger bereits Mitte der 1990er Jahre zum Nachweis der Gammaband-Aktivität (GBA) im menschlichen Elektroenzephalogramm beigetragen hatte, waren seine Studien die ersten, die Zusammenhänge zwischen kognitiven Prozessen und GBA im Magnetenzephalogramm zeigten. Grundlage war die Entwicklung eines statistischen Wahrscheinlichkeitsmappings, das multiple Vergleiche zwischen Bedingungen über Sensoren und Frequenzschritte hinweg mit Hilfe von Permutationstests vornahm und ohne Annahmen über Lokalisation und Frequenzcharakteristik möglicher Effekte auskam. Mit Hilfe dieser Methode wurden in einer Serie von Studien replizierbare Zusammenhänge zwischen der Verarbeitung akustischer Reize und höherfrequenter Aktivität sowohl während passiver Veränderungsverarbeitung als auch während aktiver Kurzzeitgedächtnisaufgaben gefunden. In aktuellen Studien untersuchen wir reizspezifische GBA-Komponenten und deren Verhaltensrelevanz. Die Topographie dieser Komponenten ist vom zu memorierenden Reizmerkmal abhängig und korreliert eng mit der Gedächtnisleistung. Diese Arbeiten trugen zur Etablierung eines neuen Maßes kortikaler Repräsentationen bei.

Symposium 15: Symposium zum Gedenken an Werner Lutzenberger
12.06.2009, 10:45-12:00
Hörsaal Nord


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