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Kardiale Sensibilität moderiert Entscheidungsprozesse

Werner, N. S., Jung, K., Duschek, S. und Schandry, R.
Department Psychologie, LMU München

In der vorliegenden Studie wurden Probanden mit hoher und niedriger Sensibilität für ihre Herzaktivität hinsichtlich ihrer Leistung in der Iowa Gambling Task verglichen. Bei dieser Aufgabe wählen Probanden in jedem Durchgang eine Karte von vier Kartenstapeln. Die Kartenstapel A und B führen zu einem hohen kurzfristigen Gewinn, gehen jedoch auf lange Sicht mit Verlust einher. Die Kartenstapel C und D führen hingegen zu einem relativ geringen unmittelbaren Gewinn, haben jedoch über die Zeit ein geringeres Risiko. Die Aufgabe besteht darin, über eine längere Serie von Durchgängen den Gewinn zu maximieren. In unserer Studie wählten Probanden mit hoher kardialer Sensibilität signifikant mehr von den günstigen Kartenstapeln C und D. Die beiden Gruppen unterschieden sich dabei nicht in der Herzfrequenz. Das Ergebnis steht im Einklang mit der Somatic Marker Theorie und belegt, dass viszero-sensorisches Feedback Entscheidungsprozesse in komplexen und unsicheren Situationen moderiert und somit einen wichtigen Faktor für die Verhaltensregulation darstellt.

Symposium 5: Kardiovaskuläre Psychophysiologie: von Hinwegen und Rückwegen
11.06.2009, 14:30-15:45
Hörsaal Nord


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