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ERP-Wiederholungseffekte als Korrelat der auditorischen Regelerkennung

Baldeweg, T.
Inst. Child Health, University College London

Das Registrieren von Stimuluswiederholungen in sich veraendernder Tonstimulation ist eine sehr einfache Form der auditorischen Regelerkennung. Ich werde MMN-Studien vorstellen, die unter Stimulationsbedingungen mit variablen Tonsequenzen von wechselnder Frequenz abgeleitet wurden. Diese Studien haben eine ERP-Komponente identifiziert, welche auf Tonwiederholungen reagiert (Repetition Positivity, RP) und aehnliche Eigenschaften wie die stimulus-spezifische Adaptation von Neuronen im auditorischen Kortex aufweist. Der theoretische Hintergrund dieser Studien ist die Hypothese der Praediktiven Kodierung, der zufolge a-priori-Informationen (Regeln) zur Vorhersage der erwarteten sensorischen Stimulation benutzt werden. Dabei sind neuronale Wiederholungseffekte (repetition suppression) ein Ausdruck der Minimierung des Praediktionsfehlers mit zunehmender Regelerkennung. Im Einklang mit dieser Hypothese sind Befunde, denen zufolge RP auf pharmakologische Modulierung der synaptischen Kurzzeit-Plastizitaet reagiert. Ich werde auch neuere Studien vorstellen (Garrido et al.), welche die Methode des Dynamical Causal Modelling (DCM) nutzten, um Hypothesen ueber die physiologische Interaktion von ERP-Generatoren waehrend der Stimuluswiederholung (d.h. auditorischen Regelerkennung) und Mismatch-Detektion (Regelabweichung) zu testen.

Symposium 10: Erkennung von Regeln in der akustischen Umwelt
11.06.2009, 16:00-17:00
Seminarraum 11


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