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Stress, Geschlecht und differentielle klassische Konditionierung im Humanbereich

Stockhorst, U.1, Brügging, B.1, Starcke, K.1, Wölk, C.1 und Heins, M.2
1Institut für Psychologie, Allgemeine Psychologie II und Biologische Psychologie, Universität Osnabrück; 2Institut für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie, Hämostaseologie und Transfusionsmedizin, Marienhospital, Osnabrück

Studien im Animalbereich [1] belegen, dass die Vorerfahrung eines Stressor bei männlichen Versuchstieren nachfolgende aversive klassische Konditionierung begünstigt, bei weiblichen Versuchstieren dagegen verschlechtert. Dieses Phänomen ist auch interessant für den Humanbereich. In Studie 1 wurden je 20 männliche und weibliche Studierende untersucht. In Phase 1 erlebten sie entweder Stress (Rede vor der Kamera, Experimentalgruppe) oder eine Ruhebedingung (Kontrollgruppe). In Phase 2 wurde für alle Probanden ein differentielles Konditionierungsparadigma eingesetzt. Speichelcortisol, Blutdruck und subjektive Symptome wurden mehrfach in Phase 1 und 2 erfasst. Als Konditionierungsmaß diente die differentielle elektrodermale Aktivität. Stress-induzierte Cortisolanstiege (Phase 1) zeigten sich vor allem bei Männern. Entgegen der Erwartung verschlechterte Stress bei Männern die nachfolgende differentielle Konditionierung. Da Geschlechtshormone diesen sexuellen Dimorphismus im Tierexperiment modifizieren, werden in unserer aktuellen Studie 2 nur Frauen untersucht, die keine Kontrazeptiva einnehmen. Die Mediierung der Effekte durch Estradiol und Cortisol wird erfasst. [1] Shors, TJ (2006). Ann Rev Psychol 57, 55-85.

Symposium 8: Auswirkungen von Stress auf klassische Konditionierungsprozesse
11.06.2009, 16:00-17:00
Hörsaal Nord


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