Diese Seite drucken

Der BDNF Val66Met Polymorphismus beeinflusst die endokrine Stressreaktivität bei gesunden Männern

Alexander, N., Küpper, Y., Kozyra, E., Osinsky, R., Schmitz, A. und Hennig, J.
Justus-Liebig Universität Giessen

Die Reaktivität der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden (HPA) Achse auf psychosoziale Stressoren ist durch beträchtliche interindividuelle Variabilität gekennzeichnet. Seit eine erbliche Komponente bezüglich der HPA-Reaktivität durch Zwillingstudien belegt werden konnte, beschäftigen sich molekulargenetische Assoziationsstudien mit der Identifikation relevanter Polymorphismen in diesem Kontext. Die Untersuchung genetisch bedingter Variationen des Brain-derived-neurotrophic factor (BDNF) Systems erscheinen im Kontext der endokrinen Stressreaktivität besonders vielversprechend, da Tierstudien auf eine direkte Modulation der HPA-Achse durch BDNF Applikation hinweisen. Die vorliegende Studie beschäftigt sich daher mit der Assoziation zwischen einem funktionellen Polymorphismus des BDNF Gens (BDNF Val66Met) und endokriner Stressreaktivität während eines akuten Laborstressors (Public Speaking) bei gesunden Männern (N=100). Es zeigte sich eine signifikant verminderte Cortisolreaktivität sowie reduzierte Anstiege der Herzrate und des subjektiven Stressempfindens bei Trägern des met-Allels. Veränderte endokrine Stresssensitivität wird dabei als potenzielles Bindeglied (Endophänotyp) im Kontext einer Vielzahl molekulargenetischer Assoziationsstudien diskutiert, die einen Zusammenhang zwischen BDNF Val66Met und stressbezogenen psychischen Erkrankungen sowie Angst-assoziierten Persönlichkeitsmerkmalen nahelegen.

Poster 75
Postergruppe 3


Vorherige Seite: Links