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Der Einfluss von Schlaf auf die prospektive Gedächtnisbildung

Diekelmann, S.1, Wilhelm, I.1, Wagner, U.1,2 und Born, J.1
1Institut für Neuroendokrinologie, Universität zu Lübeck; 2Department of Neuroscience, University of Geneva

Schlaf fördert die Bildung von Gedächtnisinhalten die sich auf vergangene Erlebnisse beziehen. Eine der wichtigsten Funktionen des Gedächtnisses besteht jedoch in der Fähigkeit zukünftige Handlungen zu planen und das Verhalten langfristig an übergeordneten Zielen auszurichten. Dieser prospektive Aspekt des Gedächtnisses blieb in der Schlaf und Gedächtnisforschung bisher weitgehend unbeachtet. In einer neuen Studie konnten wir zeigen, dass Schlaf nach dem Fassen einer Absicht notwendig ist, um die beabsichtigte Handlung zwei Tage später auszuführen. Dabei fördert Schlaf sowohl die Fähigkeit sich daran zu erinnern "dass" man etwas tun wollte als auch "was" man tun wollte. Die Konsolidierung von Absichten ist dabei abhängig von aktiven Prozessen des Deltaschlafs und nicht des REM-Schlafs und der förderliche Effekt von Schlaf wurde aufgehoben wenn die Absicht bereits vor der Schlafphase erledigt wurde. Diese Ergebnisse sprechen dafür dass Absichten als Teil von Gedächtnisinhalten gespeichert werden und gleichzeitig den förderlichen Einfluss von Schlaf auf diese Gedächtnisinhalte beeinflussen.

Symposium 9: Modulatoren kognitiver Funktionen
11.06.2009, 16:00-17:00
Seminarraum 10


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