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Ganzkopf-MEG als Maß für auditorische Hemisphärenfunktionen

Mathiak, K.
RWTH Aachen University

Ende der 90er Jahre startete Werner Lutzenberger Untersuchungen zur frühen hemisphärischen Verarbeitung von auditorischen Stimuli. Ausgehend von diesen Mismatch-Negativity Studien zur linkshemisphärischen Dominanz der Sprachlautverarbeitung und der vorwiegend rechtseitigen Evaluation von Tonhöhe entwickelten wir in den folgenden Jahren Paradigmen und Methoden, die auch klinisch eingesetzt werden können. Wir präsentieren MEG-Untersuchungen bei Schizophrenie, die Lateralisierungsstörungen bei der Lautverarbeitung untersuchen und Methodiken, die Masse der frühen kognitiven Verarbeitung für klinische Anwendungen durch automatisierte Algorithmen erproben. Magnettomographie und Integration der MEG mit fMRI und EEG hat weiter die Analyse der Quelle dieser (gestörten) kognitiven Prozesse ermöglicht. Letztlich ermöglichen die Methoden zur Messung von automatischer Stimuluskategorisierung Untersuchungen zur Emotionsverarbeitung. Zusammenfassend konnten wir zeigen, dass obwohl nur leichte Asymmetrien in der frühen auditorischen Verarbeitung vorliegen, diese Grundlage für eine Lateralisierung höherer kognitiver Funktionen wie Sprachen oder Emotionen sein kann. Bei Schizophrenie scheint diese Hemisphärenspezialisierung gestört; dieses Maß scheint aber nicht ausreichen sensitiv und spezifisch, um in der individuellen Diagnostik entscheidend zu werden. Bei entsprechender Aufmerksamkeitslenkung, können diese Defizite ohne die Vermittlung frontaler Netzwerke gezeigt werden.

Symposium 15: Symposium zum Gedenken an Werner Lutzenberger
12.06.2009, 10:45-12:00
Hörsaal Nord


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