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Kontextabhängiges Gedächtnis unter Stress

Schwabe, L. und Wolf, O. T.
Ruhr-Universität Bochum

Unser Gedächtnis wird durch die Übereinstimmung von Lern- und Abrufkontext begünstigt. Diesem kontextabhängigen Gedächtnis liegen Hirnstrukturen zugrunde, deren Funktionsniveau durch Stress moduliert wird. Folglich lässt sich vorhersagen, dass Stress das kontextabhängige Gedächtnis beeinflusst. Um diese Vorhersage zu prüfen, wurden 72 Probanden gestresst (Sozial Evaluierter Kaltwassertest) oder einer Kontrollbedingung unterzogen bevor sie unter gleichzeitiger Präsentation eines Vanilleduftes eine Objektlokalisationsaufgabe lernten. Die Gedächtnisleistung für die Objektlokalisationsaufgabe wurde 24h nach dem Lernen entweder in dem Raum, in dem auch das Lernen stattfand, unter erneuter Duftdarbietung (kongruenter Kontext) oder aber in einem anderen Raum, ohne Duft (inkongruenter Kontext) getestet. In der Kontrollbedingung zeigte sich die erwartete Verbesserung der Gedächtnisleistung durch die Kongruenz von Lern- und Abrufkontext. Dieser begünstigende Effekt eines kongruenten Lern- und Abrufkontextes wurde durch Stress vor dem Lernen verhindert. Die vorliegenden Ergebnisse stützen die Annahme, dass Stress die Integration kontextueller Reize in die Gedächtnisspur beeinträchtigt.

Symposium 9: Modulatoren kognitiver Funktionen
11.06.2009, 16:00-17:00
Seminarraum 10


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