Transkripte und Hörproben


J. Harald Wäber (*1942)


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J. Harald Wäber ist — ähnlich wie Rudolf von Fischer — ein Vertreter des Stadtberndeutschen, dessen Formen ihm in Abgrenzung zu den anderen Varietäten der Stadt Bern stark bewusst sind und die er auch pflegt. In seinem Statement zeigt sich ein ausgebauter, relativ komplexer Satzbau, wie er für die geschriebene Sprache üblich ist, in der gesprochenen Sprache aber seltener, da normalerweise von einer kürzeren Planungszeit ausgegangen wird.

Im Vergleich zu Rudolf von Fischer ist bei J. Harald Wäber die Unterscheidung der offenen und geschlossenen Hochzungenvokale (i, ü, etwas weniger u) weniger deutlich, damit zusammenhängend ist das offene i viel seltener zu e gesenkt, so dass weniger z.B. gsee für gsii zu finden ist. Die Länge der betonten Vokale vor r-Verbindung zu bestimmen, ist uns beim Transkribieren oft schwer gefallen, da J. Harald Wäber die meisten Vokale vor r deutlich dehnt, er realisiert also sehr häufig deert, es wiird u.s.w. für dort, es wird. Im Übrigen verwendet auch Wäber das 'Zungenspitzen'-r.

J. Harald Wäber gebraucht die nicht vokalisierte Variante des l, wie es das Stadtberndeutsch verlangt, allerdings ist dieses l stark velarisiert, klingt also sehr dumpf. Anlautende p sind mehrfach lenisiert, d.h. nicht als p, sondern als b realisiert, blötzlech statt plötzlech.