Ist computervermittelte Kommunikation effizienter?

Jan Bangemann, Anne Bauss, Janina Bönisch, Madlen Grenzmann, Margarete Boos & Kai Sassenberg

Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie, Universität Göttingen
Goßlerstr. 14, 37073 Göttingen
E-Mail: jan.bangemann@stud.uni-hannover.de

Untersuchungen von Reid et al. (1996) zum message-threshold-Ansatz haben gezeigt, daß die Bearbeitung einer Aufgabe durch eine Gruppe in computervermittelter Kommunikation (cvK) äquivalente Ergebnisse hervorbringt, jedoch deutlich zeitaufwendiger ist als face to face-Kommunikation (ftf).
Darauf aufbauend geht der vorliegende Beitrag von der Annahme aus, daß aufgrund der höheren wahrgenommenen Kommunikationskosten in der cvK effizienter, d.h. weniger redundant, kommuniziert wird als in der ftf-Bedingung.
Dyaden studentischer Versuchspersonen bearbeiteten eine kooperative Problemlöseaufgabe via Computer versus ftf. Als abhängige Variable wurde Redundanz der Kommunikation erfaßt, operationalisiert durch Type-Token-Ratio, Anzahl wiederholter Hinweise und Prägnanz-Ratings nach Langer et al. (1974).
Das Verhältnis von Mitteleinsatz zu Zielerreichung ist in der cvK trotz der höheren Kommunikationskosten des Mediums günstiger als in der ftf-Bedingung. Sowohl ungeteilte als auch geteilte Informationen werden effizienter ausgetauscht als in der ftf-Kommunikation.
Es ist anzunehmen, daß mit versierterer Computernutzung die wahrgenommenen Kommunikationskosten sinken. Fraglich ist, ob Kommunikation mit diesem Medium dann noch effizienter werden kann oder umgekehrt Redundanz auch diese dann gut beherrschte Kommunikationsform kennzeichnet.

Poster in der Gruppe Sprache, Montag, 29. März 1999, 17:00-19:00, Foyer 2. Stock

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