Beim Problemloesen mit Vorstellungsbildern wird als Problemrepraesentation eine internale, bildhafte Vorstellung der Aufgabenstellung oder der einzelnen Problemzustaende eingesetzt. Die groessere Belastung des Arbeitsgedaechtnisses, die beim internalen Problemloesen mit internaler Repraesentation im Vergleich zum Problemloesen mit externaler Probemrepraesentation zu erwarten ist, koennen Problemloeser durch Anpassung ihrer Strategien ausgleichen. Bei internal repraesentierten Einsichtsproblemen besteht zudem die Moeglichkeit, dass eine vorstellungsbasierte Repraesentation Tendenzen zur Fixierung entgegenwirkt oder durch optimierte Strategien bessere Transferleistungen zu erwarten sind.
In zwei Experimenten wurde einsichtiges Problemloesen mit bildhafter internaler und bildhafter externaler (Zeichnung oder dynmische Computergrafik) Problemrepraesentation verglichen. In Exp. 1 musste die bildhafte internale Repraesentation aus einer verbalen Beschreibung rekonstruiert werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die bildhafte internale Repraesentation die Loesungswahrscheinlichkeit nicht erhoeht, wenn erfahrungsgebundene Verzerrungen die korrekte Konstruktion des Vorstellungsbildes beeintraechtigen. In Exp. 2 wurde ein Transferparadigma verwendet. Die Problemloeser mussten in internaler oder externaler Bedingung ein Problem mehrmals hintereinander loesen. In der Transfersituation wurden sie mit einem aehnlichen Problem, aber mit veraendertem Problemraum, konfrontiert. In Exp. 2 zeigte sich, dass internales Problemloesen die Wahrscheinlichkeit fuer Einstellungseffekte nicht verringerte.
Die Ergebnisse belegen, dass Problemloeseprozesse mit internaler Problemrepraesentation gleich gut oder besser als Problemloeseprozesse mit externaler Problemrepraesentation sein koennen. Ein spezifischer Vorteil des Problemloesens mit Vorstellungsbildern bei Einstellungsproblemen, wie er aus der unterstellten Flexibilitaet bildhafter mentaler Rpepraesentation oder optimierten Strategien abzuleiten waere, war aber nicht nachweisbar.
Poster in der Gruppe Denken und Problemlösen, Montag, 29. März 1999, 17:00-19:00, Foyer 2. Stock
