"Alles wird gut": Overconfidence und Optimismus beim Nachdenken ueber die nahe und ferne Zukunft

Eva Walther

New York University,
6 Washington Place, 7th Floor, NY10003-6634, New York, USA
E-Mail: eva@psych.nyu.edu

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Personen bei Vorhersagen ueber ihre Zukunft unzulaessig optimistisch sind (z.B. Weinstein und Leandro, 1982). Ebenso werden bei der Planung und Vorhersage eigener Aktivitaeten hinderliche und begrenzenden Faktoren in ihrem Einfluss eher unterschaetzt. Die "Temporal Construal Theory" (Liberman & Trope,1998) legt nahe, dass Vorhersagen ueber die nahe Zukunft durch konkrete Ueberlegungen der Durchfuehrbarkeit und der Machbarkeit bestimmt werden, waehrend Ereignisse der fernen Zukunft durch abstraktere Ueberlegungen der Erwuenschtheit dominiert werden.
In einer experimentellen Studie wurden Vpn gebeten, pro und contra Argumente fuer eigene Aktivitaeten in der nahen und fernen Zukunft zu konstruieren. Die Aktivitaeten variierten in ihrer Ausfuehrbarkeit und in ihrer Erwuenschtheit. Zudem wurde die subjektive Sicherheit erfasst, mit der Aktivitaeten prognostiziert wurden.
Die Ergebnisse zeigen, dass Personen generell mehr pro als contra Argumente konstruieren, und damit eine schiefe Haeufugkeitsverteilung der Argumente produzieren. Allerdings werden bei Vorhersagen ueber die nahe Zukunft mehr contra Argumente generiert, wenn die Handlung schwer ausfuehrbar ist, waehrend in der fernen Zukunft mehr Gegenargumente generiert werden, wenn die Handlung weniger erwuenscht ist. Das Verhaeltnis der pro und contra Argumenten stellt ausserdem ein Mediator der subjektiven Sicherheit von Prognosen dar.

Referat in der Gruppe Soziale Kognition: Meinung und Einstellung II, Mittwoch, 31. März 1999, 11:00, HS 18

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