Gustav Theodor Fechner:

Lebensdaten und Publikationen

 

19. 4. 1801 geboren in Groß-Särchen (Niederlausitz, heute Zarki Wielkie) als Sohn des evangelischen Pfarrers Samuel Traugott Fechner

1806        Tod des Vaters

1806–14   Erziehung – zusammen mit dem Bruder Eduard Clemens (geb. 21.8.1799) – durch den Bruder der Mutter, des evangelischen Pfarrers Gottlob Eusebius Fischer und, in Wurzen, ab 1810 in Ranis (Thüringen)

1814        Konfirmation in Ranis – Rückkehr in die Niederlausitz: Besuch der Lateinschule in Sorau

1815        mit der Mutter und den Geschwistern nach Dresden – Besuch der Kreuzschule – Zeichenunterricht an der Kunstakademie

1816        Besuch der Medizinisch-Chirurgischen Akademie in Dresden

1817        Immatrikulation an der Universität Leipzig (19.5.) - Beginn des Studiums der Medizin

Vorlesungen bei E.H. Weber (Anatomie und Physiologie), Gilbert (Physik), Schwägrichen (Botanik und Zoologie), Eschenbach (Pharmazie), Mollweide (Mathematik)

1819        Bakkalaureatsexamen

1821        Beweis, daß der Mond aus Jodine bestehe (unter dem Pseudonym Dr. Mises)

1822        Medizinisches Praktisches Examen

              Panegyrikus der jetzigen Medicin und Naturgeschichte

1823        13.2. Magisterexamen und damit Erwerb des philosophischen Doktortitels

              Katechismus der Logik oder Denklehre, bestimmt zum Selbst- und Schulunterricht

Erste Vorlesung an der Leipziger Universität (über Physiologie)

              Habilitation (6.9.) Praemissae ad theoriam organismi generalem

1824        Erste Vorlesungen über Physik

              Übersetzung von J.F. Demonferrand: Handbuch der dynamischen Electricität

              Übersetzung und Bearbeitung von J.B.Biot: Lehrbuch der Experimental-Physik oder Erfahrungs-Naturlehre.Bd.1 und 2

              Stapelia mixta

              Übersetzung von L. Rostan: Untersuchungen über die Erweichungen des Gehirns

1825        im Freundeskreis „Eranion“(Hermann Härtel, Alfred Wilhelm und Julius Volkmann, Christian Hermann Weiße, Karl Hase u.a.)

              Übersetzung und Bearbeitung von L.J. Thénard: Lehrbuch der theoretischen und praktischen Chemie. Bd.1

              Biot Bd.3 und 4

              Vergleichende Anatomie der Engel. Eine Skizze

1826        Thénard Bd., 3 und 4/1

1827        Studienreise mit einem Reisestipendium des sächsischen Staates nach Paris, Begegnungen mit den französischen Physikern A.M.Ampère, J.-B. Biot, F. Savart und dem Chemiker L.J. Thénard (Spätsommer/Herbst)

1828        Versuche zu dem von Georg Simon Ohm 1826 entdeckten Gesetz der Stromstärke und des Spannungsabfalls

Beitrag zu den galvanischen Fundamentalversuchen

1829        Lehrbuch des Galvanismus und der Electrochemie. Nach den Originalquellen bearbeitet (zugleich Bd. 3 von Biots Lehrbuch)

1830-34   Redaktion des „Pharmaceutischen Central-Blatts“, eines der ersten Referateorgane unter den deutschen Fachzeitschriften

1831        Massbestimmungen über die galvanische Kette

1833        Eheschließung mit Clara Maria Volkmann

1834        Ernennung zum ordentlichen Professor für Physik an  der Universität Leipzig

Aufnahme des 10-jährigen Neffen Johannes Emil Kuntze als Pflegesohn des Ehepaares Fechner

Das Hauslexikon (8 Bde.)

3.10. Berufung zum ordentlichen Professor für Physik an der Universität Leipzig

1835        16.12. Antrittsvorlesung als ordentlicher Professor: De nova methodo magnetismum explorandi, qui per actionem galvanicam in ferro ductili excitatur

1836        Schutzmittel für die Cholera

              Das Büchlein vom Leben nach dem Tode.

1837        Beitritt zum Leipziger Kunstverein

1838        Wiederaufnahme der Experimente zu den subjectiven optischen Erscheinungen

              Über eine Scheibe zur Erzeugung subjectiver Farben

              Versuch einer Theorie des Galvanismus

1839        Über einige Bilder der zweiten Leipziger Kunst-Ausstellung

              Dezember: beginnende Krankheitsperiode

1840        Rücktritt als Direktor des Physikalischen Instituts

              Über die subjectiven Nachbilder und Nebenbilder

1841        Wahl zum Korrespondierenden Mitglied der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin sowie der Accademia reale delle scienze zu Turin

1843        Mai: Pensionierung Fechners und Berufung Wilhelm Eduard Webers auf Fechners Physik-Lehrstuhl

1844        Juli: Reise in den Harz, Besuche bei Wilhelm von Kügelgen in Ballenstedt sowie Rudolf Hermann Lotze in Göttingen

1845        Mitunterzeichner des Antrags von 13 Leipziger Universitätsprofessoren an die sächsische Regierung zur Begründung einer Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften

              Über die Verknüpfung der Faradayschen Induktions-Erscheinungen mit den Ampère'schen elektrodynamischen Erscheinungen

1846        6.6. Wiederaufnahme der Vorlesungen, zum Thema: Über das höchste Gut und den menschlichen Willen. Gleichzeitig Publikation: Ueber das höchste Gut.

              Vier Paradoxa, darin: Verkehrte Welt. Über den Tanz. Es gibt Hexerei. Der Raum hat vier Dimensionen. Die Welt ist nicht durch ein ursprünglich schaffendes, sondern zerstörendes Prinzip entstanden

Berufung in die Mathematisch-Physische Klasse der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften

1848        Clara Fechners Märchenbuch „Die schwarze Tante“ mit Illustrationen von Ludwig Richter

              Nanna oder über das Seelenleben der Pflanzen.

1849        Vorträge: Ueber das Causalgesetz. und Ueber die mathematische Behandlung organischer Gestalten und Processe

1850        22.10. Idee zur psychophysischen Maßformel (Weber-Fechnersches Gesetz)

Beginn planmäßiger Experimente zur Psychophysik mit  Unterstützung durch den Schwager Alfred Wilhelm Volkmann

Räthselbüchlein

1851        Zend-Avesta oder Ueber die Dinge des Himmels und des Jenseits: Vom Standpunkt der Naturbetrachtung. Thl. 1-3 mit dem Exkurs „Kurze Darlegung eines neuen Principes der mathematischen Psychologie“

1855        Über die physikalische und philosophische Atomenlehre

1857        Verleihung des Dr. med. h. c. der Universität Leipzig

April: Erste Vorlesung zum Thema Elemente der Psychophysik

Oktober: Vorlesung: Spezielle Psychophysik

1858        Das psychische Maß (in Fichtes Zeitschrift)

Erste Vorlesungen über psychophysische Meßmethoden

1859        Über ein psychophysisches Grundgesetz und dessen Beziehung zur Schätzung der Sterngrössen

Aufnahme in die Gesellschaft der Naturforscher „Leopoldina“ in Halle

1860        Elemente der Psychophysik.

1861        Ueber die Seelenfrage. Ein Gang durch die sichtbare Welt, um die unsichtbare zu finden.

1863        Vortrag „Über das ästhetische Gesetz des Goldenen Schnitts“ im Leipziger Kunstverein

              Die drei Motive und Gründe des Glaubens.

1864        Erste Vorlesung zur Ästhetik

1866        Tod des engsten Freundes Christian Hermann Weiße

              Die älteste historische Quelle über die Holbeinsche Madonna.

              Zur Deutungsfrage und Geschichte der Holbein'schen Madonna.

1871        Publikumsbefragung mit einem auf der Dresdner Holbein-Ausstellung ausgelegten Album

1874        März: Ende der Vorlesungen

1875        Tod des Freundes Hermann Härtel

1877        Tod des Schwager Alfred Volkmann

              In Sachen Psychophysik

November/Dezember: Teilnahme an spiritistischen Sitzungen des Amerikaners Henry Slade

1878        Tod des Freundes Ernst Heinrich Weber

Wahl zum Korrespondierenden Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu Wien

1879        Die Tagesansicht gegenüber der Nachtansicht        

1881        Revision der Hauptpunkte der Psychophysik

1884        Verleihung der Ehrenbürgerwürde durch den Rat der Stadt Leipzig und 50. Ordinariatsjubiläum

1887        Zur Kritik des Leipziger Mendebrunnens

18. 11. 1887 verstorben

 

posthum im Auftrag der Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig erschien 1897 Fechners Werk: Kollektivmaßlehre.

 



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