Villa Wigman: Die Bautzner Straße 107
in der Zeit der DDR

Mary Wigman schuf mit der Villa Wigman einen tanzhistorisch wichtigen Ort. Seit drei Jahren trägt der Verein Villa Wigman für Tanz nicht nur mit der Sanierung Schicht für Schicht des Denkmals ab und legt sie frei, sondern auch in der künstlerischen Praxis wird die Historie des Ortes erforscht. Dafür begibt sich der Verein Villa Wigman für Tanz mit der Künstlerischen Reihe No. 1-3 von 2022 bis 2024 auf Spurensuche.


Der zweite Teil der Künstlerischen Reihe wird sich vom 28. bis 30. April 2023 mit dem Ort der villa\wigman, der Bautzner Straße 107, in der Zeit der DDR beschäftigen. In den 1950er Jahren wurde der am 13. Februar 1945 beschädigte Saalanbau wiederaufgebaut und diente fortan – bis zur Eröffnung der Semperoper – dem Ballett der Staatsoper Dresden als Trainings-und Probenort. An der Bautzner Straße 107 entstanden u.a. durch die Choreografen Tom Schilling und Harald Wandtke aufsehenerregende Tanzstücke der DDR. Arila Siegert prägte mit ihren Tanztheaterinszenierungen maßgeblich die damalige Tanzszene. Mit der Gründung der Kleinen Szene 1988, als Kammerspielstätte der Staatsoper Dresden, bot der Ort dem experimentellen Tanz- und Musiktheater eine Bühne. Hanne Wandtke initiierte gemeinsam mit Bildenden Künstler:innen Performances, die Grenzüberschreitungen über gängige Zensuren wagten.

Die Künstlerische Reihe No. 2 setzt sich mit der Zeit von 1950 bis 1989 in vielfältigen Formaten auseinander. Zeitzeug:innen kommen mit ihren sehr persönlichen Erinnerungen zu Wort. Es wird eine wissenschaftliche Reflektion von Tanz und Theater in der DDR und speziell in der Bautzner Straße 107 geben. Künstlerische Auseinandersetzungen mit diesem Ort und dieser Zeit öffnen in einer Collage Perspektiven aus der Gegenwart. Installative Ausstellungsobjekte machen Zeitzeugnisse sichtbar.

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