Im Rahmen des jährlich stattfindenden Kunstfestes „Kunst am Markt“ und der Kunstwoche geht die künstlerische Belebung des Pöge-Hauses und des Neustädter Markts in die vierte Runde. Vom 7. bis zum 15. Juli 2012 wird das leer stehende Wohnhaus mit aktuellen, ortsbezogenen künstlerischen Arbeiten gefüllt und bietet erneut allen Kunstinteressierten eine Alternative zum traditionellen Kunstbetrieb.
Junge Leipziger Künstler_innen und Studierende des Instituts für Kunstpädagogik der Universität Leipzig nutzen den vielversprechenden Nährboden des Quartiers, um das Augenmerk auf eben dieses sowie auf dessen enormes kulturelles Potential zu lenken. Anwohner_innen und Besucher_innen können die Ausstellung nicht nur aktiv erleben, sondern durch Workshops und Vermittlungsangebote eigenständig weiterentwickeln und beleben. In vier Seminaren - geleitet von Prof. Andreas Wendt, Dr. Roland Meinel, Verena Landau und Wilfried Huy vom Institut für Kunstpädagogik - wurden die Inhalte, die Gestaltung und die Vermittlungsprojekte der Ausstellung erarbeitet. Durch die gemeinsame Auseinandersetzung mit dem Leipziger Osten, dem Neustädter Markt und dem Pöge-Haus sollen die
Ausstellungsbesucher_innen während der Kunstwoche dazu angeregt werden den urbanen städtischen Raum zu reflektieren und selbstbestimmt mit- und umzugestalten.
Eine besondere Attraktion 2012 ist das urban knitting (dt. urbanes Stricken) Projekt. Bei dieser besonderen Spielart des Graffiti werden Gegenstände des öffentlichen Raumes (Poller, Laternen, Bänke, Bäume, Fahrradständer, etc.) von zumeist weiblichen Aktionskünstler_innen bestrickt, die damit die umgestalteten öffentlichen Plätze als wohnliche, gastliche Orte und somit als Heimat für Gastgeber und Gäste rückerobern möchten. Der direkte Einbezug der Bewohner des Viertels Neustadt-Neuschönefeld und ihres Lebensraumes macht alle Beteiligten zu Komplizen der Kunst. |
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