KI nutzen
Der Einsatz von KI für die Recherche hat viele Vorteile, kann aber auch problematisch sein.
Pro
- Für einen ersten Überblick können KI-Tools, die konkret für die Recherche konzipiert sind, passende Literatur zu einem Thema finden. Gerade wenn noch unklar ist, wie sich das Thema einschränken lässt, ist das möglicherweise ein guter Einstieg.
- Diese Tools können Netzwerke aufzeigen: Wer zitiert wen? Welche Texte beziehen sich aufeinander?
- KI kann zudem einen Suchplan erstellen, der für eine systematische Recherche sinnvoll ist. Die Suche ist dann zum Beispiel auf die Forschungsfrage konzentriert, auf einzelne Aspekte wie den theoretischen Hintergrund oder Praxisbeispiele.
- Generative KI kann Schlagwörter zum Thema liefern, die als Basis für eine klassische Literaturrecherche dienen, oder thematische Lücken aufzeigen.
Contra
- Geht es tiefer ins Thema, ist generativer KI jedoch nicht mehr umstandslos zu trauen. Die KI-Tools haben keinen unbeschränkten Zugriff auf Datenbanken (hier geht es meist um Urheberrechtsfragen). Die Recherche bezieht nur digital verfügbare Texte ein. Gerade ältere Texte sind also nicht auffindbar. Andererseits werden manchmal nur veraltete Texten gefunden.
- Zudem liegt der Fokus auf Zeitschriftenartikeln, nicht auf Büchern (Monographien, Sammelbänden).
- Häufig funktioniert die Suche auf Englisch, selten ähnlich gut auf Deutsch.
- Generative KI-Sprachmodelle können halluzinieren, denken sich also selbst Quellen aus oder machen falsche Inhaltsangaben. Die klingen meist plausibel, aber tatsächlich existieren diese Texte nicht. Bisweilen stellt generative KI Behauptungen auf und belegt diese mit Quellen. Selbst wenn es diese Dokumente gibt, kann es durchaus sein, dass sich darin nichts findet, was die Behauptungen untermauert.
Fazit
- Spezifische KI-Tools, die für die wissenschaftliche Recherche entwickelt wurden, können bei der Suche nach Literatur eine große Hilfe sein.
- Um einen Anfang zu finden, kann KI durchaus hilfreich sein.
- Grundsätzlich ist die Arbeit mit KI jedoch nur als Ergänzung zur klassischen Recherche zu verstehen.
- Bei ausgegebener Literatur muss geprüft werden, ob sie tatsächlich existiert und das beinhaltet, was die KI behauptet.
