Prag im 17. Jahrhundert: Kaiser Rudolph II. glaubt fest daran, dass sein Schicksal mit dem eines Löwen verknüpft ist, den er als Haustier hält. Dann erleuchtet ein sonderbarer Komet die Nacht und der König geht auf die Suche nach der Bedeutung dieses seltenen Naturereignisses. Dabei wird er immer paranoider und ignoriert die Erkenntnisse der Wissenschaft.

Auguste Hauschner gilt als wichtige feministische und gesellschaftskritische Stimme um die Wende zum 20. Jahrhundert. Ihr Prag-Roman Der Tod des Löwen teilt das Schicksal vieler weiblicher Texte aus dieser Zeit: Er war lange vergessen und wurde erst kürzlich wiederentdeckt. Mit der Lektüre kann nicht nur in die Prager deutsche Literatur eingetaucht werden, es lassen sich auch fächerübergreifend die historischen Ereignisse, auf denen das Buch basiert, nachvollziehen. Auch können Themen wie psychische Krankheit, Politik, Monarchie und Antisemitismus an Schulklassen herangetragen werden.

Roman · 1916