Originaltitel: Granato, N. & Kalter, F. (2001): Die Persistenz ethnischer Ungleichheit auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 53: 497-520.

Titel der Reproduktion: Roski, Sabrina: Die Persistenz ethnischer Ungleichheit auf dem deutschen Arbeitsmarkt

Zentrales Ergebnis: Die Ergebnisse von Granato und Kalter werden in der Reproduktion weitestgehend bestätigt.

 

Abstract Original: Arbeitsmigranten und ihre Nachkommen sind auf dem deutschen Arbeitsmarkt nach wie vor deutlich schlechter gestellt. Während dies jedoch für die Frühphasen der Zuwanderung auf relativ naheliegende Ursachen zurückzuführen ist, liegen viele dieser Randbedingungen mittlerweile nicht mehr vor. Die Persistenz der ethnischen Ungleichheit könnte deshalb entweder auf Diskriminierungsprozesse oder auf eine systematische Unterinvestition in arbeitsmarktrelevantes Humankapital hindeuten. In diesem Beitrag werden theoretische Argumente und empirische Belege dafür erbracht, dass für die Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt vor allem der zweite Mechanismus relevant zu sein scheint. Mit Hilfe der Daten des Mikrozensus 1996 wird untersucht, ob eine niedrigere Positionierung auf dem Arbeitsmarkt auch unter Kontrolle von Generationenstatus und Bildungsabschlüssen feststellbar ist. Das Ergebnis fällt relativ klar aus: Die niedrigere Arbeitsmarkt-Positionierung der zweiten Generation lässt sich fast ausschließlich auf Bildungsunterschiede zurückführen

Link: https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s11577-001-0076-4.pdf

Abstract Reproduktionsstudie: Die Zuwanderer aus den ehemaligen Anwerbeländern und ihre Nachkommen sind auf dem deutschen Arbeitsmarkt anhaltend schlechter gestellt. Dabei sind viele der damaligen Ursachen, die zu Ungleichheit führten, heute nicht mehr gegeben. Für diese Ungleichheit lassen sich zwei mögliche Ursachen skizzieren: Zum einen könnten die Ungleichheiten Diskriminierungsprozessen und zum anderen der Unterinvestition in Humankapital geschuldet sein (Granato und Kalter 2001, S. 497). Auf Grundlage der Daten des Mikrozensus von 1996 untersuchen Granato und Kalter (2001) mittels statistischer Analyse die Ursache der ethnischen Ungleichheit. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass die Daten eindeutig auf Bildungsunterschiede als Ungleichheitsprozesse hindeuten – also die Unterinvestition von Humankapital in Form von Bildung.
Die im Folgenden ausgearbeitete Reproduktion als Methode intersubjektiver Nachprüfbarkeit soll die Gütekriterien Reliabilität und Validität, und somit auch die Generalisierbarkeit einer wissenschaftlichen Arbeit, prüfen. Auf Grundlage derselben Daten (Mikrozensus 1996) wird die Untersuchung von 2001 rekonstruiert und wiederholt. Einführend werden auf die Relevanz von Reproduktionen in den Sozialwissenschaften eingegangen und die dem Paper zugrunde liegenden Hauptannahmen dargelegt. Anschließend folgt eine Review zum Paper, in der die verwendeten Methoden beleuchtet und eine kurze Erläuterung der daraus resultierten Ergebnisse gegeben werden. Schließlich wird die Reproduktionsanalyse nebst Diskussion ausgearbeitet. Die Ergebnisse der Reproduktion bestätigen die Ergebnisse von Granato und Kalter (2001) weitestgehend.

 

PDF: Bachelorarbeit_Roski