Die Autorin untersucht Veränderungen im
Lateinamerikadiskurs seit den 1980er Jahren. Im Zentrum steht die
Umkodierung des westlichen Konzepts von Moderne. An dessen Vorstellungen
von ökonomischer Entwicklung, sozialer Homogenität und
nationalstaatlicher Identität wurde der Kontinent gemessen und, infolge
dessen, seine Andersheit auf den Topos der Rückständigkeit verkürzt.
Aufgezeigt wird eine 'Verwindung' der westlichen Idealvorstellung von
Moderne im Kontext der postmodernen und postkolonialen Debatten. Es
findet eine Aneignung des Moderne-Begriffes zur Bezeichnung der
lateinamerikanischen Gegenwart statt. Die Annahme von Rückständigkeit/
Mangelhaftigkeit wird umgewandelt in einen Diskurs, der die
vorhandene Heterogenität und Hybridität darstellt und sie nicht
länger abwertet oder ausblendet. Neben dieser spezifischen '(Post)Moderne-Diskussion'
des Kontinents werden weitere innovative Zugänge zum
Lateinamerikadenken untersucht. Die unterschiedlichen Methoden und
Aussagen verdeutlichen, dass der normierende Diskurs der westlichen
Moderne zugunsten eines dialogischen Umgangs mit zuvor ausgeschlossenen,
polyphonen Erinnerungen und Wahrnehmungen dezentriert worden ist und
Lateinamerikas Geschichte und Gegenwart nur noch im Plural verstanden
werden kann. Inhaltsverzeichnis (pdf) |
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