20.01.2025: Gastvortrag zum Thema „NS-Täter in Italien“

Am Montag, den 20. Januar 2025 hält Milan Spindler im Rahmen der Lehrveranstaltung von Prof. Felten einen Gastvortrag zum Thema „NS-Täter in Italien“.Der Vortrag findet um 13.15 Uhr im Hörsaalgebäude, Hörsaal 20 (Uni Leipzig) statt.

Die deutsche Besatzung Italiens zwischen 1943 und 1945 forderte das Leben von bis zu 70.000 Italienerinnen und Italienern, darunter mehr als 10.000 Zivilpersonen, die von deutschen Truppen bei Massakern und Massenhinrichtungen getötet wurden. Die Bundesrepublik Deutschland trägt die Verantwortung, das Gedenken an diese Verbrechen zu bewahren und über die Täterbiografien aufzuklären. Das Projekt stärkt in Deutschland und Italien das Bewusstsein für diese Verbrechen, unterstützt Nachkommen bei der Auseinandersetzung mit ihrer Familiengeschichte und bietet differenzierte Informationen über Opfer und Täter. Der Deutsch-Italienische Zukunftsfonds des Auswärtigen Amtes fördert die Entwicklung von Bildungsmaterialien sowie eine multimediale Plattform, die das aufbereitete Wissen zugänglich macht und den Austausch zwischen beiden Ländern fördert. Im Zuge des Vortrags wird wir das Projekt und die zentrale Website vorgestellt sowie Themen wie Täterforschung, Kollektivprofile, Kriegsverbrechen und deren Rekonstruktion anhand von Ego-Dokumenten diskutiert.

13.01.2025: Gastvortrag „Girlhood in Venedig: Madonnas „Like a Virgin“ (1984) und Kurtisanen im Cinquecento-Madrigal“

Am Montag, den 13. Januar 2025 hält Dr. Sebastian M. Richter im Rahmen der Lehrveranstaltung von Prof. Felten einen Gastvortrag zum Thema „Girlhood in Venedig: Madonnas „Like a Virgin“ (1984) und Kurtisanen im Cinquecento-Madrigal“.
Der Vortrag findet um 13.15 Uhr im Hörsaalgebäude, Hörsaal 20 (Uni Leipzig) statt.

Die Handelsstadt Venedig galt bereits im Cinquecento als Ort der (käuflichen) Liebe, der insbesondere von Touristen beschrieben wurde, bei denen die zahlreichen Kurtisanen im Stadtbild Aufmerksamkeit auf sich zogen. Beispielsweise verzeichnet der satirisch gemeinte Catalogo de tutte le principali et più honorate cortigiane di Venetia […] (Venedig, 1566) über 200 venezianische Kurtisanen. In der Literatur adressierte man die Frauen und man nutzte musikalische Formen wie das Madrigal, um sie zu besingen.


In meinem Vortrag gehe ich musikalischen Huldigungen für Kurtisanen nach und setze vor einem breiteren kulturellen Panorama einen Popsong mit Madrigalen aus dem Cinquecento in Beziehung zueinander: Im Jahr 1984 erschien Madonnas Musikvideo zum Song „Like a Virgin“ (1984). Madonna verkörpert hierin eine US-amerikanische Touristin, die vom East River in New York aus eine Reise nach Venedig antritt. Ihre Liebeserfahrung in der Serenissima vermittelt Darstellungen von „girlhood“, die in den 1990er Jahren bei Popmusikerinnen populär wurden. Das Konzept steht ein für die Erlangung und
Repräsentation weiblicher Handlungsmacht und ihrer sozialen Verortung. Girlhood erweist sich sodann als instruktives Konzept, um musikalische Darstellungen von Kurtisanen neu zu lesen und ihnen Handlungsmacht zuzuschreiben. Sie werden als Performerinnen einer Art ‚Girlhood des Cinquecento‘ greifbar, die in der spezifischen Urbanität Venedigs situiert war.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Gastvortrag am 18.06.24: Carlo Alberto Petruzzi; Alessandro Zuppardo: „L’Universo di Carmelo Bene: Vita, Teatro e Innovazione“

Am Dienstag, den 18. Juni werden Carlo Alberto Petruzzi und Alessandro Zuppardo im Rahmen der Lehrveranstaltungen der Italianistik einen Vortrag zum Thema „L’Universo di Carmelo Bene: Vita, Teatro e Innovazione“ halten.

Der Vortrag findet um 17:15 Uhr im Raum S 328 im Neuen Seminargebäude (Universitätsstraße 1, 04109 Leipzig) der Universität Leipzig statt.

Der Eintritt ist kostenfrei.

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Italienischen Kulturinstitut Berlin.

Gastvortrag am 11.06.24: Dr. Chiara Caradonna (Hebrew University Jerusalem): Entropologie in der Straße von Messina. Das Ende der Welt und das Ende der Literatur in Stefano D’Arrigos Horcynus Orca

Am Dienstag, den 11. Juni wird Dr. Chiara Caradonna einen Vortrag zum Thema „Entropologie in der Straße von Messina. Das Ende der Welt und das Ende der Literatur in Stefano D’Arrigos Horcynus Orca“ halten.

Der Vortrag findet um 17:15 Uhr im Raum S 328 im Neuen Seminargebäude (Universitätsstraße 1, 04109 Leipzig) der Universität Leipzig statt.

Stefano D’Arrigos großer Roman Horcynus Orca (1975) beschreibt den Untergang einer traditionellen Fischergemeinschaft an der sizilianischen Ostküste in den Jahren des zweiten Weltkriegs. Der Vortrag wird die Entstehung des Romans anhand von Manuskripten und frühen Schriften rekonstruieren und zeigen, wie der Schriftsteller seine eigene Haltung bei der Beschreibung dieser Gemeinschaft verändern muss, um sie nicht zu mystifizieren. Das Resultat ist der widerspruchsvolle Versuch eines literarischen Innenblicks, der die animistische Weltanschauung der Fischer wiederzugeben versucht, ohne sie zugleich als “primitiv” zu verurteilen. So lässt sich der Roman durch Einsichten aus der jüngeren Anthropologie auslegen und für das Imaginieren alternativer Möglichkeiten eines irdischen Zusammenlebens angesichts der ökologischen Krise fruchtbar machen.

Der Eintritt ist kostenfrei.

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Italienischen Kulturinstitut Berlin.