Referat/Hausarbeit - Vorgehen und Ziel

 

Der Hauptgegenstand des Referats / der Hausarbeit ist das jeweilige Thema und die eventuell unternommene empirische Untersuchung. Diese/s soll/en allerdings auf dem Hintergrund der Theorie / des Forschungsstandes positioniert werden. Dazu ist die relevante Sekundärliteratur so weit wie möglich aufzuarbeiten. Zur relevanten Sekundärliteratur gehören selbstverständlich auch theoretische Herangehensweisen an das jeweilige Thema sowie traditionelle, d.h. nicht Computer-gestützte Untersuchungen.

In der Einleitung wird das Thema eingeführt, das Ziel der Arbeit explizit formuliert und die Schritte, die unternommen werden, um dieses Ziel zu erreichen, werden vorgestellt. Der Schluss fasst die wichtigsten Punkte der Arbeit zusammen, unterzieht im Lichte der erzielten Ergebnisse die aufgearbeiteten Theorien / Beschreibungen / Darstellungen und durchgeführten Untersuchungen einer kritischen Wertung und formuliert, wo möglich, weitergehende Fragen.

Die Ausführungen sind sinnvoll und formgerecht mit Originalzitaten aus den herangezogenen Quellen zu belegen und zu illustrieren. Alle Quellen, denen Sie Informationen entnehmen, sei es als wörtliche Zitate, sei es, indem Sie referieren, müssen im Text den Vorgaben entsprechend explizit gemacht (vgl. Hausarbeit) und in einer Bibliographie am Ende der Arbeit formgerecht (vgl. Form der Bibliographie) aufgeführt werden. Das gilt im besonderen auch für WWW-Quellen (vgl. Angabe von WWW-Quellen).

Für Ihre bibliographische Arbeit sollten Sie von Anfang an EndNote benutzen. Eine voll funktionsfähige Demoversion (Windows 2000 & XP) können Sie hier herunterladen. Mit EndNote lernen Sie nicht nur eine bibliographische Datenbank aufzubauen, sondern Sie lernen auch den systematischen Umgang mit bibliographischen Daten und das Integrieren dieser Daten in Ihre (wissenschaftlichen) Arbeiten. Zudem erwerben Sie ganz nebenbei Schlüsselkompetenzen, die heute in vielen Bereichen vorausgesetzt werden.

Die Darstellung der bei empirischen Untersuchungen unternommenen Untersuchungsschritte ist so zu gestalten, dass die Untersuchung für andere nachvollziehbar ist bzw. von anderen überprüft werden kann.

Der den Ergebnissen empirischer Untersuchungen gewidmete Teil der Arbeit soll sich zum einen Darstellungsformen bedienen, die wie statistische Angaben, Tabellen, Graphen etc. einen zusammenfassenden Einblick in die quantitative Seite der erhobenen Daten bieten, zum anderen ist die vorgenommene Interpretation der qualitativen Seite der erhobenen Daten durch eine sinnvolle Auswahl von Belegstellen zu illustrieren.

Wo immer möglich sollen die bei der eigenen empirischen Untersuchung erzielten Ergebnisse mit denen anderer (traditioneller oder Computer-gestützer) Untersuchungen verglichen werden.

Das mündliche Referat dient dazu, im Sinne der Arbeitsteilung Ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen in das von Ihnen behandelte Thema, die zu seiner Behandlung herangezogenen theoretischen Ansätze, die wichtigsten Fragestellungen einzuführen und ihnen, falls Sie eine empirische Untersuchung planen, die beabsichtigten Untersuchungsschritte zu erklären. Ihre Ausführungen sollen Sie sinnvoll durch den Einsatz von Medien (Handout, Folien, PowerPoint etc.) stützen.

Mit dieser Aufgabe werden die folgenden primären Ziele verfolgt:

  • Sie sollen sich intensiv und kritisch mit einem bestimmten Teilaspekt des generellen Seminarthemas beschäftigen.
  • Sie sollen einen substantiellen Beitrag zum Seminar leisten und damit zur Erweiterung des Wissenstandes aller beitragen.
  • Sie sollen lernen, einen bestimmten Stand der Forschung zu rezipieren und sich kritisch damit auseinanderszusetzen.
  • Sie sollen wissenschaftliche Methoden kennenlernen, um sie bei der Arbeit an Ihrem Thema anzuwenden
  • Sie sollen ein Problem genau eingrenzen und beschreiben.
  • Sie sollen sich Untersuchungsschritte überlegen, die Sie sinnvoll zur einer empirischen Lösung dieses Problems führen.
  • Sie sollen Ihre Aufarbeitung / Ergebnisse dazu nutzen, die herangezogenen Theorien / Beschreibungen / Darstellungen einer kritischen Wertung zu unterziehen.
  • Sie sollen sich weiterführende Fragen / Forschungsdesiderata überlegen.
  • Sie sollen lernen, das, was Sie herausgearbeitet haben, in einem wissenschaftlichen Vortrag zu vermitteln.
  • Sie sollen lernen, dass eine wissenschaftliche Arbeit ein System aus Form und Inhalt ist, bei dessen Realisierung feste Konventionen und Normen zur Anwendung kommen.

Sekundäre Ziele sind:

  • Sie sollen lernen, die für Ihr Thema interessante Sekundärliteratur und relevanten Internet-Quellen auszuwählen.
  • Sie sollen lernen, aus diesen Quellen relevante Informationen zu einem Thema herauszufinden und diese dem Thema entsprechend zu verarbeiten.
  • Sie sollen lernen, Ihre Darlegung sinnvoll zu strukturieren und in einer dem akademischen Umfeld angemessenen Form (Vortrag, schriftliche Hausarbeit) auszuführen.
  • Sie sollen lernen, mit Ihren Quellen den wissenschaftlichen Regeln entsprechend ehrlich umzugehen und Plagiate zu vermeiden.
  • Sie sollen einen Einblick in wissenschaftliche Analysemethoden bekommen.
  • Sie sollen lernen, computationelle Werkzeuge (Textverarbeitung, Datenbanken, PowerPoint etc.) entsprechend ihrer Funktion einzusetzen.
  • Sie sollen Ihre Kenntnisse und Fertigkeiten im akademischen Schreiben verbessern.
  • Sie sollen lernen, dass Schreiben nicht nur eine umfassende "Kulturtechnik" ist, sondern kompetentes Schreiben heute als Schlüsselkompetenz gilt , die in vielen Berufsfeldern gefordert ist.

Zusätzliche Informationen

Ihre Arbeit soll sich möglichst auf mehr als einen Typ von Quellen stützen. Handbücher, Nachschlagewerke, Bücher, Zeitschriftenartikel, Internetportale, WWW-Seiten, Enzyklopädien etc. liefern unterschiedliche Typen von Information.

Die Arbeit muss in einem wissenschaftlichen Abhandlungen angemessenen Stil geschrieben sein. Achten Sie bei der Lektüre von Fachliteratur deshalb besonders auch auf den dort erscheinenden Stil und versuchen Sie daraus zu lernen.

Es wird von Ihnen erwartet, dass die Hausarbeit gut geschrieben ist. Sie müssen deshalb Ihre Arbeit sorgfältig Korrektur lesen und bei Unsicherheiten z. B. im Duden nachschlagen.

Es wird von Ihnen erwartet, dass Sie sich an die Vorgaben zur Wortzahl (vgl. Anforderungen), zum Format der bibliographischen Angaben (vgl. Form der Bibliographie und Angabe von WWW-Quellen) und zur Form der Arbeit (vgl. Hausarbeit) halten.

Es wird von Ihnen verlangt, dass Sie beim Vortrag und beim Schreiben der Hausarbeit eine geschlechtergerechte Sprache verwenden, d. h. dass Sie nicht vorgeben, die maskulinen Bezeichnungen würden auch Frauen mitmeinen. Die Sprachen bieten genügend Möglichkeiten, Frauen und Männer sichtbar zu machen. Zudem müssen Sie sich auch nicht fortwährend auf Personen beziehen. Wenn Sie sich aber auf Personen beziehen, dann müssen Sie die sprachlichen Mittel so einsetzen, dass klar ist, ob Sie sich nur auf Männer (der Student / die Studenten), nur auf Frauen (die Studentin / die Studentinnen) oder auf Frauen und Männer (Studentinnen und Studenten) beziehen. Im letzteren Fall können Sie natürlich auch generische Bezeichnungen einsetzen wie die Studierenden, die Leserschaft, die Bevölkerung etc. Maskuline Personenbezeichnungen sind nicht generisch, auch wenn das gerne behauptet wird. Eher meint "die Katzen" auch den Kater, "die Kühe" auch den Ochsen, als dass "die Lehrer" auch die Lehrerin einschließt. Wenn Sie keinen Versuch unternehmen, eine geschlechtergerechte Sprache zu benutzen, kostet Sie das 10 von 100 möglichen Punkten. Je nach Intensität Ihrer auch stilistische Kriterien berücksichtigenden Bemühungen um eine geschlechtergerechte Sprache werden die Punkte von 1 bis 10 vergeben.

Die endgültige Version der Arbeit muss selbstverständlich mit dem PC erstellt worden sein. Entwürfe können auch handschriftlich eingereicht werden. Sie müssen aber gut lesbar sein. Fragen können in meinen Sprechstunden oder in den von Frau Schulthoff angebotenen Beratungsstunden geklärt werden.

Phasen und Termine

  • Schauen Sie die Seminarbibliographie, die WWW-Quellen und andere Bibliographien (z. B. die Romanische Bibliographie) nach Literatur zu Ihrem Thema durch. Wählen Sie bis zur Seminarsitzung am 10.04.2006 die Titel aus, die Ihnen für Ihr Thema relevant erscheinen. Kontrollieren Sie, ob die Titel in der Bibliothek vorhanden sind. Nicht in der Bibliothek vorhandene Titel bestellen Sie sofort über die Fernleihe.
    Erstellen Sie mit den ausgewählten Titeln eine formgerechte (vgl. hierzu Form der Bibliographie und Angabe von WWW-Quellen) vorläufige Bibliographie, die Sie so abspeichern, dass Sie sie für Ihre weitere Arbeit zur Verfügung haben. Benützen Sie für Ihre Word-Datei von Anfang an die von mir für Hausarbeiten bereitgestellte Vorlage.
    Noch besser ist, Sie geben die Titel gleich in EndNote ein. Ganz zur Not können Sie die vorläufige Bibliographie aber auch handschriftlich erstellen.
    Die vorläufige Bibliographie geben Sie in der Sitzung vom 10.04.2006 ab. Stellen Sie sich auf einen ganz kurzen Bericht über Ihre Literatursuche ein.
    Bringen Sie bitte auch einen Titel (ausgeliehenes Buch / Kopie eines Artikels oder eines Kapitels) und eventuelle Fernleihaufträge mit. Dieser Schritt wird Ihnen helfen, über Ihr Thema nachzudenken und die benötigte Literatur zu seiner Bearbeitung zusammenzustellen.
  • Erstellen Sie bis zur Seminarsitzung vom 24.04.2006 auf der Grundlage des bisher Erarbeiteten eine vorläufige Struktur für Ihre Arbeit. Die vorläufige Struktur geben Sie in der Sitzung vom 24.04.2006 ab. Dieser Schritt wird Ihnen helfen, anhand der Quellen Ihre Gedanken zu ordnen und diese Ordnung schriftlich festzuhalten.
  • Fassen Sie bis zur Seminarsitzung vom 08.05.2006 eine Ihrer Quellen zusammen. Beachten Sie dabei die Regeln des akademischen Schreibens. Integrieren Sie den Autor / die Autorin in ihre Argumentation. Illustrieren Sie / belegen Sie Ihre Ausführungen sinnvoll mit Originalzitaten. Geben Sie Ihre Quelle bei Zitiertem und Referiertem überall formgerecht an und führen Sie die Quelle am Ende so auf, wie sie in einer Bibliographie aufgeführt werden muss. Diese Zusammenfassung geben Sie in der Sitzung vom 08.05.2006 ab.
    In derselben Sitzung berichten Sie den anderen ganz kurz (ca. 3-5 Minuten), mit welcher Quelle Sie sich beschäftigt haben, aus welcher Zeit und von wem sie stammt und welches die wichtigsten Punkte sind. Dieser Schritt wird Ihnen helfen, sich konkret und kritisch mit Ihren Quellen auseinanderzusetzen und erste Textkomponenten zu verfassen.
  • Geben Sie spätestens zu Ihrem Vortragstermin eine überarbeitete Fassung Ihrer Bibliographie ab. Vermerken Sie darauf auch die Titel, die Sie entgegen Ihrer ursprünglichen Planung nicht zur Bearbeitung des Themas heranziehen und geben Sie kurz den Grund dafür an. Dieser Schritt wird Ihnen helfen, die Grundlagen Ihrer Arbeit weiter zu konkretisieren.
  • Ihre Hausarbeit geben Sie bitte zum 31.08.2006 in zweifacher Ausführung (1 gedruckte und eine auf CD gespeicherte Version) ab. Auf dem Deckblatt vermerken Sie bitte die vom Textverarbeitungsprogramm errechnete Wortzahl (incl. Fußnoten und Bibliographie). Legen Sie unbedingt auch die verschiedenen, von mir korrigierten Entwürfe bei; sie dienen mir u. a. auch zur Kontrolle meiner eigenen Rat- bzw. Verbesserungsvorschläge. Das ausgedruckte Exemplar bitte nicht binden lassen.

Die im Laufe des Semesters abzugebenden Entwürfe werden nicht benotet. Wenn Sie die Entwürfe nicht rechtzeitig abgeben, werden sie von mir nicht korrigiert. Sie laufen damit allerdings Gefahr, dass Sie bei der Ausarbeitung Ihrer schriftlichen Hausarbeit wichtige Aspekte übersehen und sich das in Ihrer Note niederschlägt bzw. dass ich Ihnen die Arbeit zur Überarbeitung zurückgeben muss. Wenn Sie die vorgegebene Wortzahl um mehr als 10% unter- oder überschreiten, wird Ihnen die Arbeit zur Überarbeitung zurückgegeben.

Die Einhaltung des bezüglich der Abgabe der verschiedenen Entwürfe vorgegebenen Zeitplans ist auch für die Ausarbeitung Ihres mündlichen Vortrags relevant. Bei Referaten, deren Dauer den vorgegebenen zeitlichen Rahmen sprengt, sehe ich mich im Sinne der anderen ReferentInnen und der Diskussion gezwungen, einzuschreiten und Ihren Vortrag eventuell abzubrechen.

Wenn Sie Fragen oder Schwierigkeiten haben, kommen Sie in meine Sprechstunde (Dienstag 18-19 Uhr, GWZ, Haus 1 / 3. Etage, Zi. 1307 ). Sollten Sie Schwierigkeiten haben, Ihre Arbeit zum 31.08.2006 fertigzustellen, dann halten Sie bitte mit mir Rücksprache. Wenn Sie Ihre schriftliche Hausarbeit ohne Rücksprache mit mir verspätet abgegeben, wird sie zwar angenommen, es hat aber Auswirkungen auf Ihre Note. Nach dem 30.09.2006 werden keine Arbeiten mehr angenommen. Bei Problemen, die Sie nicht selbst zu verantworten haben, halten Sie aber bitte mit mir Rücksprache.

 
Copyright © 2006 Elisabeth Burr 17.05.2006 21:56 elisabeth.burr@uni-leipzig.de