„The most inclusive description of the art is that, termite-like, it feels its way through walls of particularization with no sign that the artist has any object in mind other than eating away the immediate boundaries of his art, and turning these boundaries into conditions of the next achievement.“
Manny Farber, 1962
Ob Manny Farber in seinen 1962 erschienen Schriften zur „White Elephant Art and Termite Art“ die Zerstörung eines Inselbandes namens „Bilder des Todes“ von Hans Holbein im Sinn hatte, sei einmal so dahin gestellt. Da DADA aber oftmals siegt! kann eine zunächst derart willkürlich anmutende Zerstörung unter den gegebenen Bedingungen in neuem Licht erscheinen:
„Buchzerstörung? Handelt es sich nicht eher um eine Neuschöpfung? Oder um ein Kunstwerk, was die Termiten hier schaffen? Besitzt die Termite so etwas wie eine Kollektiv-Seele, vielleicht?“
So erscheint es zumindest den MacherInnen des Termitenbuchs Sophie Lokatis und Julia Alice Treptow, die anlässlich des 100jährigen Bestehens der Insel-Bücherei die Buchschädlinge dem Band Nr. 122 vorgesetzt haben.
Den Weg der Termiten a lá Jean-Pierre Gorin und ihr käferhaftes Einwühlen in ein Stück dieser bunten Buchliebhaber-Sammlung kann man auch in bewegten Bildern verfolgen:
Damit gilt also: lieber eine Termiten-Neuschöpfung anstelle der klassischen Kunsterschaffung. Oder?