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 Beat Siebenhaar

 

Praat Tutorial

Titel
Einführung
Inhaltsverzeichnis
Grundsätzliche Informationen – Hilfe
Laden eines Signals
Analysemöglichkeiten
Gesamtanalyse eines Signals
Spektrogramm
Spektrum
Grundfrequenz
Intensität
Signalveränderung
Labels setzen
Nützliche Links

 

Gesamtanalyse

Um einen Überblick über ein Sound-File zu bekommen, kann eine umfassende Gesamtanalyse erstellt werden. Diese zeigt Oszillogramm, Intensitätskurve, ein Spektrogramm mit Formantenanalyse, undGrundfrequenzverlauf.

Für eine Gesamtanalyse wählen sie im 'Praat objects'-Fenster ihr Sound-Objekt mit Einfachklick aus. Aus der dann erscheinenden Liste von Analysemöglichkeiten wählen Sie den Knopf . Darauf hin erscheint das folgende Fenster, das im oberen Teil das Oszillogramm und im unteren einige Analysen zeigt. Hier sind es Spektrogramm, Grundfrequenz (blau), Intensität (gelb), Formanten (rot). Falls das Fenster bei Ihnen anders aussieht, erschrecken Sie nicht: Über die einzelnen Menus (Spectrum, Pitch, Intensity, Formant, Pulses) lässt sich jede einzelne Analyse ein- und ausblenden ('show xxx' anklicken). Falls Sie teilweise einen blauen oder blau gestreiften Hintergrund haben sollten, so sind das die Periodenmaxima, die über das Menü 'Pulses' ausgeblendet werden können.

Im Folgenden werden die einzelnen Analysemethoden und einzelne Parameter erläutert. Das 'View'-Menü lässt zuerst die verschiedenen Analysen ein- bzw. ausblenden. Hier sind für das obige Bild Spektrogramm, Grundfrequenz (pitch in blau), Intensität (in gelb) und Formanten (rote Punkte) ausgewählt.Sie können die vorgegebenen Angaben übernehmen. Die Analyse wird je nach Analyseziel besser, wenn Sie gewisse Veränderungen vornehmen.

Wenn Sie mit dem Cursor in das Analysefenster klicken, so können Sie am Rand die Informationen der Cursorposition ablesen. Die Abbildung zeigt die zeitliche Position im Signal oben (1.369514 Sekunden nach Beginn), Frequenz im Sonogramm auf der linken Seite in Hz (3327.2 Hz), auf der rechten Seite Grundfrequenz in Hz (153.15 Hz) und Intensität in dB (77.3 dB).

Analyseeinstellungen in den einzelnen Menüs

 

Spectrogram – Spektrogramm

Spectrum -> Show spectrogram – zeigt bzw. versteckt das Spectrogram

Spectrogram settings... – ermöglicht die Fensterbreite und die Fensterform zu wählen:
Im Spektrogramm können Sie je nach Interesse die maximale Analysefrequenz tiefer setzen. View range (Hz) kennzeichnet den Analysebereich. Durch die Verringerung der Fensterbreite (Window length (s)) erhalten Sie ein Breitbandsonagramm (0.003 s – 0.01 s), das die Formantstruktur deutlicher zeigt, oder ein Schmalbandsonagramm ( 0.02 s-0.04 s), das eher die Harmonischen der Grundfrequenz betont. (siehe auch Spectrogramm)

Für die folgenden Kurzanalysen muss das Spektrogramm sichtbar sein (Show spectrogram)

Spectrum -> Extract visible spectrogram– schreibt ein Spectrogramm objekt ins 'Praat objects'-Fenster.

Spectrum -> View spectral slice– zeigt direkt ein mit FFT berechnetes Frequenzsspektrum der ausgewählten Stelle/der Cursorposition und schreibt ein 'Spectrum slice' objekt ins 'Praat objects'-Fenster.

Spectrum -> Get frequency at frequency cursor – gibt die Frequenz an der Cursorposition im Infofenster an (in der obigen Darstellung ist das 3327.2 Hz, die auch am linken Rand angegeben ist.)

Spectrum -> Get spectral power at cursor cross– gibt den Druck an der Cursorposition im Infofenster an.

 


Pitch – Grundfrequenz – F0

Pitch -> Show pitch – zeigt bzw. versteckt den Grundfrequenzverlauf.

In Pitch settings... wählen Sie inShow spectrogram Pitch range die untere und obere Grenze für die Analyse. Je besser Sie Minimal- und Maximalwert Ihrer Aufnahme vor der Analyse einschätzen, desto genauer wird die Analyse.Wenn Sie der Analyse nicht trauen ändern Sie diese Werte.
Geben Sie dann für Männerstimmen ein Maximum auf 220–300 Hz vor.
Für Frauen kann das Minimum auf 150–200 Hz erhöht werden.
Am besten testen Sie das für jede Aufnahme aus. Die Daten sind für jede Stimme anders.Jedoch aufgepasst: Werte außerhalb dieser Messbreite werden nicht bzw. falsch erkannt.Ein tiefer unterer Wert verschlechtert die Messung von sehr schnellen Grundfrequenzsschwankungen.
Als Unit, als Darstellungssgröße haben sie verschiedene Möglichkeiten von Herz zu logarithmischer Darstellung, Halbtönen (mit verschiedener Basis), mel. Die Messung kann zudem für Grundfrequenzanalysen oder Stimmqualitätsanalysen optimiert werden.

Die Standardwerte sind für einen Einstieg normalerweise gut.

 

Für die folgenden Kurzanalysen muss die Grundfrequenz sichtbar sein (Show pitch)

Pitch -> Extract visible pitch contour– schreibt ein Pitch objekt ins 'Praat objects'-Fenster, das für genauere Grundfrequenzanalysen und -manipulationen verwendet werden kann.

Pitch -> Pitch listing – gibt bei einem ausgewählten Ausschnitt sämtliche Grundfrequenzmesspunkte im Infofenster aus.

Pitch -> Get pitch – gibt bei einem ausgewählten Ausschnitt den Grundfrequenzmittelwert im Infofenster aus.

Pitch -> Get minimum/maximumpitch – gibt bei einem ausgewählten Ausschnitt das Grundfrequenzminimum/-maximum im Infofenster aus.

 


Intensity – Lautstärke

Intensity -> Show intensity– zeigt bzw. versteckt den Intensitätsverlauf.

mit den genauen Intensity settings habe ich noch nie richtig rumgespielt, weil mit einem Tischmikrofon keine verlässlichen Intensitätsmessungen machbar sind (Der Abstand der Quelle zum Mikrofon müsste konstant sein, damit die Messung verlässlich ist). Das Manual gibt Ihnen genauere Angaben zur Intensitätsmessung.

Intensity -> Extract visible intensity contour – schreibt ein Intensity Objekt ins 'Praat objects'-Fenster, das für genauere Intensitätsanalyse und -manipulationen verwendet werden kann.


Formants – Lautqualität – F1…F5

Formant -> Show formants– zeigt bzw. versteckt die Formanten.

Formant settings...: Die Standardsettings geben die Werte für die Messung einer Frauenstimme vor, für Männer muss die Frequenz für den obersten Formanten auf 5000 Hz heruntergesetzt werden. Für Kinderstimmen kann der Wert bis zu 8000 Hz steigen.Für genauere Einstellungen verweise ich Sie hier direkt auf das Manual

Die Messungen sind aber immer auf ihre Plausibilität zu prüfen, da z.B. je nach Einstellung F1 und F2 bei einem /u:/ zusammenfallen können, dass also statt ein Formant bei 300 Hz und einer bei 600 Hz erscheinen nur ein einziger Wert bei 500 Hz gemessen wird.

 

Für die folgenden Kurzanalysen müssen die Formanten sichtbar sein (Show formants)

Formants -> Extract visible formant contour – schreibt ein Formant objekt ins 'Praat objects'-Fenster, das für v.a. für Manipulationen verwendet werden kann.

Formant -> Formant listing – gibt bei einem ausgewählten Ausschnitt sämtliche Formantmesswerte im Infofenster aus.

Formant -> Get first/second... formant – gibt bei einem ausgewählten Ausschnitt den Mittelwert des ersten/zweiten.. Formanten im Infofenster aus.

Formant -> Get first/second... bandwidth – gibt bei einem ausgewählten Ausschnitt die Bandbreite des ersten/zweiten.. Formanten im Infofenster aus, d.h. den Frequenzbereich um den zentralen Formantwert, in dem die amplitude weniger als 3 db abfällt. (Das kann helfen falsche Messungen zu entdecken, wenn – wie im obigen Beispiel – F1 und F2 zusammen als ein Formant gemessen werden, so hat dieser falsche Formant eine große Bandbreite.)


Pulses – Glottisschläge – Stimmqualität

Pulses -> Show pulses– zeigt bzw. versteckt die Messung der Glottisausschläge, wie sie im Oszillogramm sichtbar werden.

Die advanced settings sind im Manual noch nicht dokumentiert.

Pulses -> Extract visible pulses– schreibt ein Point process objekt ins 'Praat objects'-Fenster, das für v.a. für Grundfrequenzmanipulationen verwendet werden kann.

Pulses -> Voice report – gibt eine ganze Menge Grundwerte für die Messung der Stimmqualität an, insbesondere verschiedene Messwerte für Jitter und Shimmer, d.h. die Veränderung der Grundfrequenz von einer Periode zur nächsten und die Veränderung der Amplitude von einer Periode zur nächsten. Siehe dazu das Manual und Tutorial zu 'voice'.

Pulses -> Pulse listing – gibt die Zeitwerte der Glottisschläge im Infofenster aus.

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