Dr. Ingrid Simson
Dillenburgerstraße 58 14199 Berlin Tel.: 030 - 82719632 e-mail: ingsim@zedat.fu-berlin.de |
Konzept:
Als Cristóbal Colón
1492 erstmals amerikanischen Boden betrat, war dies der Beginn der Beziehung
zwischen Spanien, in dessen Diensten Colón stand, und dem bisher
für Europa unbekannten Kontinent Amerika. Diese Beziehung war von
Anfang an problematisch. Während jedoch die Rolle, die Spanien für
den amerikanischen Kontinent spielte, hinlänglich bekannt und untersucht
ist, hat sich die Forschung bislang nur wenig für den Einfluß
interessiert, den das Phänomen Amerika auf Spanien ausüben sollte.
Die Berührungspunkte
waren von jeher zahlreich. So emigrierten ab dem 16. Jahrhundert regelmäßig
Spanier in die amerikanischen Kolonien, legten alljährlich Schiffe
mit Reichtümern und Heimkehrern in den spanischen Häfen an. Mestizen
und in den Kolonien reich gewordene indianos lebten im Spanien des 16.
und 17. Jahrhunderts. Vor allem aber herrschte zu dieser Zeit ein reger
schriftlicher Austausch in Form von Briefen, relaciones, offiziellen Berichten
und epenähnlichen Texten. Und trotzdem war das Interesse der spanischen
Bevölkerung an Amerika insgesamt nur gering. Phantastische Erzählungen,
Gerüchte und ein durch Mythen geprägtes Vorwissen halfen bei
der Etablierung mythisch-klischeehafter Vorstellungen: War Amerika für
die ausreisewilligen Unterprivilegierten der utopische Ort schlechthin,
das Eldorado, wurde es aufgrund der Berichte über kannibalistische
Praktiken und religiöse Exzesse für andere zur Heimstätte
Satans.
In der zweiten Hälfte
des 16. Jahrhunderts verordnete der spanische König Felipe II. ein
Schweigen über amerikanische Belange, indem er das nahezu gesamte
Schrifttum über Amerika unter Verschluß nahm. Dieses Vorgehen
ist im Zusammenhang mit der Herausbildung der leyenda negra zu sehen, jener
propagandistisch geprägten Attacken der ebenfalls an Besitzungen in
Übersee interessierten Länder gegen Spanien. Diese Angriffe,
und damit verbunden die Tatsache, daß sie auf realistischen Grundlagen
basierten, führten dazu, daß Amerika für Spanien ein heikles,
mitunter gefährliches Thema wurde, die Verteidigung spanischer Positionen
zum nationalen Anliegen.
Dieses ambivalente, mit
Tabus behaftete Verhältnis Spaniens gegenüber Lateinamerika erhielt
sich über die folgenden Jahrhunderte bis heute. Verschiedene Versuche,
die Beziehung neu zu bestimmen, brachten allenfalls punktuelle Veränderungen.
Zeigten doch vor kurzem die polemischen Auseinandersetzungen bereits im
Vorfeld der Feierlichkeiten zum Quinto Centenario, wie fragil und emotional
besetzt die Beziehungen zwischen Spanien und Lateinamerika heute noch sind.
Im Mittelpunkt der Sektionsarbeit
soll die Frage nach der Bedeutung Amerikas für Spanien stehen. Welche
Bereiche der amerikanischen Realitäten wurden in Spanien rezipiert?
Welches Amerikabild vermittelt die Literatur? Spielt Amerika für die
anderen Künste eine Rolle? Ausgangspunkt der Betrachtung wird die
Epoche des Siglo de Oro sein, darüber hinaus sollen jedoch auch die
folgenden Jahrhunderte bis heute zum Gegenstand von Vorträgen und
Diskussion werden. Neben kultur- und literaturwissenschaftlichen Fragestellungen
wären auch Vorträge von Vertretern anderer Disziplinen erwünscht,
wie z.B. der Geschichte, Linguistik, Theologie u.a.
Programm der Sektion - Programa de
la sección
Véase tambien el programa general.
Freitag/viernes 09/03/2001 | |
09.00 - 10.45 Uhr/hrs. | Dr.
Ingrid Simson (Berlin)
Introducción Prof. Dr. Stelio Cro (Bristol, Tennessee) América y la utopía hispánica Dr. Eva Stoll (München) El mito de las Amazonas en textos historiográficos del siglo XV y XVI |
10.45 - 11.15 Uhr/hrs. | Pause/pausa |
11.15 - 12.45 Uhr/hrs. | Prof.
Dr. Walther Bernecker (Erlangen-Nürnberg)
Del "desastre de 1898" a la "crisis de fin de siglo". El cambio de paradigma en la historiografía española sobre la guerra hispano-cubano-americana Prof. Dr. Gustav Siebenmann (St. Gallen) Observaciones acerca de ciertas imágenes de la América latina que se formaron los españoles a lo largo del Siglo XX |
12.45 - 15.00 Uhr/hrs. | Mittagspause/almuerzo |
15.00 - 16.30 Uhr/hrs. | PD
Dr. Reinhard Krüger (Berlin)
La parte de las noticias desde América o la con-strucción del modernismo renascimiental en España y Francia" Dr. Miguel Zugasti (Pamplona) Pedro Ordóñez de Ceballos en América: un nuevo texto sobre la prueba del tronco (Araucana, canto II) Dr. Hildegard Frübis (Berlin) Spanien und Amerika im Zeichen von 'Plus ultra'. Ein Bildmotiv und die Darstellung der Neuen Welt |
Samstag/sábado, 10/03/2001 | |
09.00 - 10.45 Uhr/hrs. | Prof.
Dr. Victor Dixon (Dublin)
América en el teatro de Lope de Vega Prof. Dr. Susana Hernández Araico (Pomona, California) Ausencia y presencia de América en las fiestas cortesanas de Calderón |
10.45 - 11.15 Uhr/hrs. | Pause/pausa |
11.15 - 12.45 Uhr/hrs. | PD
Dr. Gerhard Poppenberg (Berlin)
Vaga Clicie del viento. La poesía de Góngora y la colonización de los nuevos mundos (Soledad I, 366-502) Dr. Ingrid Simson (Berlin) Anti-utopía y desengaño: Las sátiras moralistas de Mateo Rosas de Oquendo sobre las conquistas y la vida colonial |
12.45 - 15.00 Uhr/hrs. | Mittagspause/almuerzo |
15.00 - 16.30 Uhr/hrs. | Véase programa general |
17.00 - 18.30 Uhr/hrs. | Prof.
Dr. Hans-Otto Dill (Berlin)
La recepción de Sor Juana Inés de la Cruz en España David McGrath (Bedfordshire) Leyenda negra, humor negro |
Sonntag/domingo 11/03/2001 | |
11.00 Uhr/hrs. | Véase programa general |
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