Zur Geschiche des Coloquio Anglogermano sobre Calderón

Das "Coloquio anglogermano" (deutsch-angelsächsisches Kolloquim ) hat eine lange und angesehene Tradition und geht zurück auf die Zusammenkunft von zwei Ausnahmegelehrten in Hamburg im Jahre 1967: Alexander A. Parker (Exter) und Hans Flasche (Ibero-Amerikanisches Forschungsseminar der Universität Hamburg). So  schildert Parker selbst in seinem Vorwort zu dem Band (1970), der  als Ergebnis des ersten Calderón-Koloquium (1969) publiziert wurde.
Parker und Flasche stellten fest, daß sie durch ein gemeinsames Interesse an Calderón verbunden waren. Während Flasche de facto eine "deutsche Calderón-Schule", anknüpfend an die große deutsche Calderón-Forschung der Gebrüder Schlegel, des Graf Adolf  von Schack, Johann Georg Keils, Joseph von Eichendorffs, Carl Ignatius Lorinsers und Max Kommerells (u.v.a.) gründete, waren die Calderón-Studien in England mehr durch einzelne Personen geprägt. Das Interesse an Calderón machte die beiden Wissenschaftler nicht zu Rivalen, sondern motivierte sie zu einer Zusammenarbeit, die von einer ganzen Gruppe von Kollegen -auch nach dem Tod von Hans Flasche- bis heute weitergeführt wurde und wird. Während Flasche das Calderón-Werk unter einem linguistischen und textologischen Standpunkt behandelte, legten die britischen Kollegen den Schwerpunkt auf die literarische Interpretation.
Dem ersten Kolloquium in Exter im Jahre 1969 folgten bis zum Tode von Hans Flasche (1994) zehn weitere Kolloquien mit entsprechenden Publikationen in Hamburg 1970, London 1973, Wolfenbüttel 1975, Oxford 1978, Würzburg 1981, Cambridge 1984, Bochum 1987, Liverpool 1990, Passau 1993. All diese Kolloquien waren vom Geist beherrscht, neue Richtungen und Wege der Calderón-Forschung in einen spannunsgreichen Geflecht unter einem Dach zusammenzuführen. Die Pluralität von Methoden und Interpretationsansätzen war das Markenzeichen der Kolloquien und gewiß auch das, was ihnen Attraktivität und Kontinuität verlieh.
Nach dem Tod von Hans Flasche wurde 1996 in St. Andrew, Schottland, von K. Paterson ein weiteres Kolloquium organisiert; es war hier das Verdienst von Manfred Tietz, an der Tradition festzuhalten und das nächste Kolloquium in Leipzig zu veranstalten. Damit bilden Exter 1969 und Hamburg 1970 auf der einen und St. Andrew im Jahre 1996 und Leipzig im Jahre 1999 auf der anderen  Seite eine Klammer, die für die Zukunft dieses Calderón-Kollquiums sorgen wird.

(A. de Toro)


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