Einladung zur Präsentation des Projektes  
Borges virtuell oder die Implosion von Welten

Prof. Dr. Alfonso de Toro, Direktor des Ibero-Amerikanischen Forschungsseminars der Universität Leipzig (IAFSL) und Jürgen Meier (Medienkünstler) stellen im Rahmen des internationalen Kolloquiums Das Labyrinth der Bücher: Jorge Luis Borges und der literarische Kanon das gemeinsame Projekt Borges-virtuell oder die Implosion von Welten  am Donnerstag, d. 07. Oktober, um 19 Uhr im Neuen Senatsaal der Universität Leipzig, Ritterstr. 26, 2. Etage, 04107 Leipzig, vor. Der Vortrag ist öffentlich.

Die von de Toro zu Beginn der 90er Jahre entwickelte Theorie zur Virtualität und Simulation im Denken und in der Literatur von J.L. Borges wurde von Jürgen Meier medial umgesetzt. Das Projekt hatte bereits mit großem Erfolg auf der Leipziger Buchmesse im März 2004 Premiere.

Borges-virtuell – so de Toro/Meier – stellt die vollkommene mediale Darstellung von Schrift, die Schaffung virtueller bzw. digitaler Welten durch die Sprache dar, Borges antizipiert in den 30er Jahren das Internet und das Konzept des Hypertextes.

Borges-virtuell ist der Versuch, kraft der Sprache postulierte Welten, die der Linearität und Kausalität der Sprache verhaftet sind, freizulegen und diese visuell umzusetzen. Der Betrachter wird zum Besucher einer Welt, die als virtuelle Bühne Realität ist. Es geht um das Denken und um die Darstellung von Zeit- und Raumlosigkeit sowie von Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Systeme an einem Ort, um Punktverdichtung, Implosion, um den ewigen Augenblick, um die simultane Repräsentation des Universums in einem punktuellen, virtuellen Raum. Borges, gezwungen durch die Linearität der Schrift, erstrebt, will, wünscht und begehrt die Repräsentation des absoluten Simultanen.

© Jürgen Meier und Prof. Dr. Alfonso de Toro

 

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