Autobiography revisited
Theorie und Praxis
neuer autobiographischer Diskurse in der französischen, spanischen und
lateinamerikanischen Literatur
This
volume is devoted to the study of new autobiographical discourses. It takes as
a starting point the fundamental change in the experience and conception of
subjectivity which came about in the course of the 20th century and which is
manifested in completely altered forms of representation of the literary self.
The failure of linguistic con- struction of a coherent subject and the
consequent fragility of its identity are the coordinates around which
the field of 'new autobiography' and the essays in this volume are mapped.
Within an all-embracing context - reflected not least in the multilingual
nature of the volume (including contributions in german, french, englisch, spanish)
- connections between texts are high-lighted, but so too are specific features:
auto-fiction (Doubrovsky), auto-roman (Duras), autohistoria (Anzaldúa)
or lesbian and gay writing styles (Gide, Genet, Leduc, Goytisolo).
This volume, bringing
together transdisciplinary - cultural and post-colonial - research, offers a
contribution to the theory and practice of new autobiography and invites the
reader to consider the texts on the one hand as a departure from mimetic and
referential autobiography, and on the other as its return in the form of
non-circumventible, hybrid, oscillating (fictional) writing in which the
subject survives as a defining absence.
Gegenstand
des Bandes ist die Untersuchung neuer autobiographischer Diskurse ausgehend von
der im Laufe des 20. Jahrhunderts vollzogenen fundamentalen Veränderung der
Erfahrung und Konzeption von Subjektivität, die sich in gänzlich veränderten
Repräsentationsformen des literarischen Ich manifestiert. Das Scheitern der
sprachlichen Konstitution eines kohärenten Subjekts und die daraus
resultierende Brüchigkeit seiner Identität sind die Koordinaten, um die
sich das Feld der Neuen Autobiographie und die hier versammelten Beiträge
zentrieren.
In einem übergreifenden
Zusammenhang - der sich nicht zuletzt in der Mehrsprachigkeit des Bandes
selbst widerspiegelt (es erscheinen Beiträge in deutscher, französischer,
spanischer und englischer Sprache) - werden Verbindungslinien, aber auch
Spezifika der Texte herausgearbeitet. So liegt der Schnittpunkt der neuen autobiographischen
Diskurse in ihrer Revision des traditionellen Genres, die sich aus der
Reflexion auf die veränderten Bedingungen literarischer Selbstkonstitution
ergibt. Die Rekodifizierung des Autobiographen geht dabei mit einer Verlagerung
des Interesses von nationaler, kultureller und individueller Identität hin zur
Wahrnehmung und Thematisierung von Grenz- und Differenzerfahrungen einher,
wobei sich die jeweiligen Strategien der Umsetzung, etwa als autofiction (Doubrovsky),
auto-roman (Duras), autohistoria (Anzaldúa) oder im Rahmen
lesbischer und Gay-Schreibweisen (Gide, Genet, Goytisolo, Leduc)
durchaus signifikant unterscheiden.
Der vorliegende Band,
der transdisziplinäre - kulturwissenschaftliche und postkoloniale -
Forschungsansätze versammelt, stellt einen Beitrag zur Theorie und Praxis
dieser neuen Autobiographik dar und lädt dazu ein, die Texte einerseits als
Verabschiedung der mimetisch referentiellen Autobiographie und andererseits als
deren Wiederkehr in Form einer unhintergehbar hybriden, oszillierenden
(fiktionalen) Schrift zu begreifen, in der das Subjekt als sinngebende Lücke
überlebt.
Inhaltsverzeichnis / Table of contents
I. Wege zur neuen Autobiographie |
25-47 |
Betty Rojtman: |
49-61 |
Ben Stoltzfus: |
63-77 |
Alfonso de Toro: |
79-113 |
II. Zur Problematik der Autofiction |
117-127 |
Eva-Maria Tepperberg: |
129-152 |
Claudia Gronemann: |
153-176 |
III. Autobiographie und homosexueller
Diskurs |
179-194 |
IV. Spanische und lateinamerikanische
Konzepte der neuen Autobiographie |
197-206 |
Cornelia Sieber: |
207-224 |
Federica Rocco: |
225-250 |