Forum 4: Geschichte und Demokratisierung

Zeit: Freitag, den 17.03.2006, 17:00-18:00 Uhr
Raum:
Forum der Buchmesseakademie / Messestand der Universität Leipzig


Leiter:
Prof. Dr. Michael Zeuske (Universität Köln)
Teilnehmer/innen:

(Die Veranstaltung ist öffentlich und versteht sich als Podiumsdiskussion unter möglichst aktiver Beteiligung des Publikums.)

Das Ibero-Amerikanischen Forschungsseminar der Universität Leipzig / Zentrum für transdisziplinäre Studien Spanien – Portugal – Lateinamerika betrachtet, wie andere deutsche Einrichtungen und Fachwissenschaftler auch, mit großer Sorge, den Stand und die Entwicklung der Beziehungen zwischen Deutschland und Lateinamerika. Das Forum 4 Geschichte und Demokratisierung wird sich deshalb mit dem dringenden Problem eines zunehmenden Wegbrechens der in jahrzehntelanger Arbeit mühsam aufgebauten Lateinamerika-Kompetenz in Deutschland, v.a. an Universitäten und Forschungseinrichtungen, befassen, das mit einer fast vollständigen Unsichtbarkeit Lateinamerikas in den Medien und im öffentlichen Bewusstsein in Deutschland als Folge einer Verschiebung der Prioritäten deutscher Politik einhergeht, insofern: Lateinamerika weder ein politischer noch ein strategischer noch ein ökonomischer Partner deutscher Außenpolitik zu sein scheint. Ein Einbüßen der Kompetenz hätte aus der Sicht der Universität gravierende Folgen für eine objektive und wissenschaftliche Behandlung der lateinamerikanischen Geschichte sowie für das Bild der lateinamerikanischen Geschichte in Deutschland. Auch die Konsequenzen für den Demokratisierungsprozess, der trotz erheblicher Fortschritte noch immer nicht als abgeschlossen angesehen werden kann, wären gravierend. Gerade die neuen politischen Konstellationen und Verbünde, vertreten durch Chávez in Venezuela, Morales in Bolivien und Lula in Brasilien, erfordern große Aufmerksamkeit im Hinblick auf den künftigen Weg Lateinamerikas.

Das Forum hat das Ziel,

1.    lateinamerikanische Strategien zur Sicherung von Lehre und Forschung im Bereich Geschichte und Politik zu entwickeln sowie die Auswirkungen der zurückgehenden Kompetenz an deutschen Universitäten in Verbindung mit der Kultur-, Hochschul- und Wirtschaftspolitik sowie unter dem Aspekt der Universitätsreform zu betrachten und in diesem Zusammenhang eine Bestandsaufnahme vorzunehmen, Problembereiche und Defizite zu benennen;

2.    konkrete Strategien zur Problemlösung zu entwerfen, wie die Organisation von Bildungs- Informations-, Arbeits- und Forschungsverbünden, um die Stärkung von Politikwissenschaft und Geschichte an deutschen Lehr- und Forschungseinrichtungen zu bewirken.

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