Forum 2: Lateinamerika an den deutschen Universitäten und Forschungsinstituten

Zeit: Donnerstag, den 16.03.2006, 12:30-13:30 Uhr. 
Raum:
Forum der Buchmesseakademie / Messestand der Universität Leipzig


Leiter:
Prof. Dr.
Alfonso de Toro (IAFSL der Universität Leipzig)
Teilnehmer/innen:

(Die Veranstaltung ist öffentlich und versteht sich als Podiumsdiskussion unter möglichst aktiver Beteiligung des Publikums.)

Das Ibero-Amerikanische Forschungsseminar der Universität Leipzig / Zentrum für transdisziplinäre Studien Spanien – Portugal – Lateinamerika betrachtet, wie andere deutsche Einrichtungen und Fachwissenschaftler auch, mit großer Sorge den Stand und die Entwicklung der Beziehungen zwischen Deutschland und Lateinamerika. Das Forum 2 wird sich deshalb mit dem dringenden Problem eines zunehmenden Wegbrechens der in jahrzehntelanger Arbeit mühsam aufgebauten Lateinamerika-Kompetenz in Deutschland, v.a. an Universitäten und Forschungseinrichtungen, befassen, das mit einer fast vollständigen Unsichtbarkeit Lateinamerikas in den Medien und im öffentlichen Bewusstsein in Deutschland als Folge einer Verschiebung der Prioritäten deutscher Politik einhergeht, insofern: Lateinamerika weder ein politischer noch ein strategischer noch ein ökonomischer Partner deutscher Außenpolitik zu sein scheint. Das Wegbrechen der Lateinamerika-Kompetenz in der Wissenschaft ist mehr als Besorgnis erregend, wenn man sich die Entwicklungen an Standorten wie Berlin, Heidelberg oder Mainz ansieht.

Das Forum hat das Ziel,

1.    eine Bestandsaufnahme vorzunehmen, Problembereiche und Defizite zu benennen;

2.    konkrete Strategien zur Problemlösung zu entwerfen, wie etwa

2.1         Bildung von Informations-, Arbeits- und Forschungsverbünden, systematische und koordinierte Nutzung und Vernetzung von vorhandenen deutschen Lateinamerika-Einrichtungen

2.2         Bildung von notwendigen bildungspolitischen und institutionellen Verbünden, um die Interessen der regionalen Kulturwissenschaften nachhaltig zu vertreten sowie;

2.3         die Bildung von Forschungsverbünden, um große Projekte, wie Forschergruppen, Sonderforschungsbereiche und Doktorandenkollegs einzurichten;

2.4         Bildung transdisziplinärer Verbünde, die eine Zusammenarbeit zwischen Literatur-, Kultur-, Kunst- und Sozialwissenschaftlern, Ethnologen, Archäologen, Wirtschaftswissenschaftlern und Geographen fördern;

2.5         Transnationalisierung. Bildung von transregionalen Verbünden (Bereich Lateinamerika und USA, Pazifikregion, Lateinamerika und Maghreb);

2.6         Etablierung eines ständigen Lateinamerika-Forums, bestehend aus Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Medien und Diplomatie, wobei Leipzig bereit ist, die Organisation und Leitung zu übernehmen.

Deutschland ist ein Land mit historisch privilegierten Voraussetzungen für eine Erneuerung des Dialogs mit Lateinamerika, das vorhandene Kompetenzpotential ist noch groß, es gilt aber, neue Weichen zu stellen und das Erreichte nicht zu verspielen.

Zurück zur Startseite des IAFSL.../A la página inicial del CIIAL...