R.Rausch, Horst.Rothe: Generierung deutscher Verbformen mit dem Computer

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4. Konjugation von Infinitivphrasen

Der Algorithmus ist in der Lage, Infinitivphrasen zu konjugieren. Das zugrundeliegende Modell der Infinitivphrase ist

[sich|sich3 Leerzeichen] [Satzglieder Leerzeichen] Verbinfinitiv

Zu lesen ist dies wie folgt:

In der Synthese werden durch eine entsprechende Transformation alle erforderlichen Teile wieder aneinandergereiht. Für die finiten Formen geschieht dies beispielsweise nach folgendem Muster (einzusetzende Leerzeichen werden hier nicht ausgewiesen):

[Personalpron] finite_Form [flektiertes_Reflexivpron] [Satzglieder] [Abgetrenntes]

Die Generierung von finite_Form und Abgetrenntes wurde unter 2.2. bereits beschrieben. Die Formen der Personalpronomina und die der flektierten Reflexivpronomina werden programminternen Tabellen entnommen. Der Teil Satzglieder wird unverändert aus der Eingabe übernommen. Da das der Konjugation unterliegende Verb in einer Infinitivphrase stets ungetrennt am Ende steht, braucht der Algorithmus von rechts her lediglich das davorstehende Leerzeichen zu suchen, um den Infinitiv aus der Infinitivphrase extrahieren zu können. Reflexivpronomen andererseits treten nur am Anfang einer Infinitivphrase auf, so daß das Leerzeichen rechts neben dem Pronomen das Abspalten von links her erlaubt. Eventuell dazwischenstehende Satzglieder (Objekte oder Adverbialbestimmungen) werden im allgemeinen durch die Konjugation weder verändert noch umgeordnet, so daß auf eine detaillierte Strukturanalyse verzichtet werden kann.

Beispiele:

Eingabe eine der generierten Phrasen

sich an etwas erinnern: ich erinnere mich an etwas,...

jemandem einen Gefallen tun: er tat jemandem einen Gefallen

sich im Urlaub verwöhnen lassen: ihr ließt euch im Urlaub verwöhnen

Bewertung und Einsatz

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