Die Sprachgeographie / géographie linguistique – quantitativ und digital beflügelt. Ein Blick in die romani(sti)sche Dialektometrie

Die hier mittels einer PowerPoint-Show vorzustellende Dialektometrie (nach „Salzburger Art“) – SDM – ist eine Sonderform der „Numerischen Klassifikation“. Dabei werden die Inhalte von altetablierten Datenquellen der Romanistik (etc.) – hier: von „Sprachatlanten“ – zuerst „vermessen“ und dann in die Form von „Matrizen“ gebracht. Die in diesen Matrizen gespeicherten (relativ umfangreichen) Datenmengen – die sowohl linguistisch als auch geographisch relevant sind – werden anschließend nach bestimmten (linguistischen) Vorgaben hinsichtlich von darin enthaltenen „Tiefenstrukturen“ quantitativ verdichtet bzw. durchsucht. Die Resultate dieser „Berechnungen“ werden zuletzt – erneut nach aus der Linguistik stammenden Vorgaben bzw. zur Befriedigung linguistischer Erkenntnisinteressen – in passender Weise visualisiert. Klarerweise werden bei der Lösung all dieser Etappen digitale Methoden bzw. Verfahren eingesetzt.

In rein methodischer Hinsicht stellt die SDM ein quantitativ-visualisatorisches Instrument dar, das aber im Kontext der Romanischen Sprachwissenschaft die ebenso altetablierte Methode der „Sprachgeographie“ vertiefend fortsetzt und erweitert.

Es werden Beispiele aus den romanischen Sprachatlanten ALF („Atlas linguistique de la France“, 1902-1910) und AIS („Sprach- und Sachatlas Italiens und der Südschweiz“, 1928-1940) vorgeführt. Die gezeigten Berechnungen und Visualisierungen wurden mit dem Programm VDM („Visual DialectoMetry“) durchgeführt, dessen erste Version im Jahr 1999 von meinem früheren Projektmitarbeiter Edgar Haimerl (derzeit Seattle, USA) erstellt worden war.