Profil

Die Professur beschäftigt sich in Forschung und Lehre mit Transformationsprozessen der Medien-, Buch- und Publikationskultur durch digitale und Soziale Medien. Im Zentrum stehen die sich ändernden Bedingungen der Produktion, Publikation und Rezeption von Buch-, Schreib-/Lese- bzw. Plattformmedien.

Lehr- und Forschungsschwerpunkte der Professur

Digitale und Soziale Medien wirken nachhaltig auf die Umgebungsbedingungen einer digital-vernetzten Medien- und Buchkultur ein. Plattformen durchdringen nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche und verändern institutionelle, ökonomische sowie kulturelle Strukturen, Prozesse und Praktiken. Die Ausrichtung an der Logik von Plattformmedien und die Einbindung in ein Ökosystem konnektiver digitaler Plattformen ziehen Veränderungen für die Produktion, Publikation und Rezeption/Nutzung von Inhalten für digitale Plattformen und Soziale Medien nach sich. Die Forschung an der Professur konzentriert sich dabei auf die damit verbundenen Auswirkungen auf verschiedene Formen und Ausprägungen der Medienproduktion, -publikation und -nutzung im Zuge eines reziproken Verhältnisses von Medien- und Buchkultur. Die empirische Forschung zu gegenwärtigen Transformationen wird dabei auch historisierend kontextualisiert.

Die Veränderungen im Mediennutzungsverhalten durch digitale Plattformen und Soziale Medien über mobile Endgeräte haben sich auch auf das Leseverhalten (nicht nur, aber insbesondere von jüngeren Mediennutzenden) ausgewirkt. An der Professur werden die Unterschiede der verschiedenen Leseformen zwischen Büchern und Printerzeugnissen sowie digitalen Plattformmedien untersucht. Erforscht werden dabei die zu differenzierenden (1) Modi des Lesens und entsprechenden (2) Formen der Auseinandersetzung mit Literatur und Texten hinsichtlich der damit verbundenen (c) Effekte auf ein Verständnis der Inhalte.

Im Kontext des Medienwandels von Buchkultur haben digitale Plattformen – etwa mit unterschiedlichen Self-Publishing- und zum Teil co-kreativen Content-Produktionsformen sowie insbesondere datengestützten Publishing Schemes – in den vergangenen Jahren eine Reihe von Dynamiken hervorgebracht. Plattformausgerichtetes Lesen, Schreiben und Veröffentlichen gerade für mobile Endgeräte sowie speziell algorithmisch und zum Teil vollautomatisiert „assistierte“ Produktions- und Publikationsverfahren provozieren Fragen an eine digitale Buchkultur im Zuge datengetriebener, plattformisierter und tiefenmediatisierter Transformationen. An der Professur wird hierbei zu algorithmischen und (voll-)automatisierten Modellen im digitalen Publizieren geforscht: Wie verändern sich dadurch Produktions- und Publikationsprozesse? Welche plattformgebundenen Praktiken und Prozesse sowie datengesteuerten Anwendungsfunktionen sind dabei differenzierbar? Welche Herausforderungen sind dabei für die konzeptionelle Reflexion des Wandels digitaler Buchkultur sowie Produktions- und Publikationsformen verbunden?

Die Rahmenbedingungen für eine Open-Access-Buch- und Publikationskultur haben Auswirkungen auf Arbeitsformen in der Forschung wie auch in der Lehre. Zugleich beeinflussen Open Access und digital-vernetztes Arbeiten auch Regeln einer sich entsprechend verändernden Wissenskommunikation. An der Professur werden die diskursiven Dynamiken bzgl. Open-Access-Kulturen verschränkt mit Fragen zu veränderten Formen nicht nur des Publizierens, sondern auch des Arbeitens. Welche Chancen, aber auch Herausforderungen sind mit Open Access und Ausprägungen des digital-vernetzten Arbeitens verbunden? Welche infrastrukturellen Entwicklungen im Zuge plattformisierter Prozesse und Praktiken sind dabei für digital-vernetzte Arbeitsweisen in den Blick zu nehmen? 

Digitale und Soziale Medien beeinflussen nicht nur die Produktion und Publikation von Content im Zuge des Medienwandels einer digitalen Buchkultur. Auch ergänzende medienkulturelle Praktiken wie das Besprechen und Empfehlen von Büchern verändert sich unter Bedingungen plattformisierter Prozesse. Plattformen wie Goodreads, aber auch spezifische Community-Erscheinungen in sozialen Netzwerken wie Booktube (YouTube), Bookstagram (Instagram) oder BookTok (TikTok) stellen Austauschumgebungen gerade für jüngere Zielgruppen und damit relevante Untersuchungsphänomene der digitalen Buchkultur dar.

Social-Media-Plattformen haben nachhaltig Einfluss auf die Produktion, Publikation und Rezeption kultureller Inhalte. Die Plattformisierung kreativ-kultureller Güter etwa im Kontext partizipativer Schreib- und Leseplattformen ist in der Kommunikations- und Medienwissenschaft als Ausprägung des Medienwandels in der digital-vernetzten Medienkultur bislang noch nicht tiefgreifender untersucht worden. Social Platforms wie beispielsweise Wattpad verändern Prozesse der Produktion, Veröffentlichung und Rezeption von Texten im Kontext partizipativer Gemeinschaften und definieren das (konzeptuelle) Verhältnis zwischen Autor:innenschaft und Leser:innenschaft neu. An der Professur werden Konzepte aus der digitalen Prosumentenforschung mit aktuellen Ansätzen zur Plattformisierung kreativ-kultureller Güter verbunden und für die Analyse kollaborativer „Social Reading and Writing Platforms“ reflektiert.

Die technologischen Umbrüche und medienkulturellen Veränderungen im Zuge der Ausdifferenzierung digitaler und Sozialer Medien fordern klassische Medien wie das Fernsehen in grundlegender Art und Weise heraus. Linieare, programmbasierte Angebotsstrukturen werden gerade bei jüngeren Mediennutzer:innen durch flexible, zeit- und ortsunabhängige Internetanwendungen abgelöst. Dabei avanciert das Smartphone als Konvergenztechnologie digital-vernetzter Mediatisierungsprozesse zum zentralen Medium für die mobile Onlinenutzung - auch für die Rezeption audiovisueller, fernsehbezogener Formate. In Reaktion auf diesen Wandel sind in den vergangenen Jahren unterschiedliche Formen der Konvergenz des Fernsehens mit digitalen und insbesondere Sozialen Medien erprobt worden. An der Professur werden aktuelle Ausprägungen des „Social TV“ untersucht, die sich mittlerweile wesentlich an der plattformspezifischen Logik und Contentstrukturierung Sozialer Medien orientieren.

Soziale Medien haben in vergleichsweise kurzer Zeit nicht nur soziale und politische Kommunikations- und Handlungsformen verändert, sondern auch unterhaltungskulturelle Aspekte nachhaltig beeinflusst. In der digital-vernetzten Medienkultur unterscheidet sich Online-Unterhaltung in Sozialen Medien wesentlich von jener der traditionellen Massenmedien. In den vergangenen Jahren hat die Kommunikations- und Medienwissenschaft mit neuen Konzepten zur Untersuchung partizipativer Online-Unterhaltungsangebote darauf zu reagieren versucht. An der Professur werden Modelle aus der empirischen Online-Unterhaltungsforschung sowie medienkulturwissenschaftliche Ansätze zu Social Media Entertainment verbunden. Untersucht werden dabei insbesondere Community-gesteuerte Ausprägungen von Online-Unterhaltung in Sozialen Medien, die theoretisch und analytisch als „Communitainment“ reflektiert werden.

Team

Das Team von Prof. Dr. Sven Stollfuß besteht aus derzeit einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin, einer studentischen Hilfskraft und dem Sekretariat.

Prof. Dr. Sven Stollfuß

Prof. Dr. Sven Stollfuß

Universitätsprofessor

Medienwandel mit Schwerpunkt Buchkultur und digitale Publikationen
Zeppelinhaus
Nikolaistraße 27-29, Raum 3.25
04109 Leipzig

Telefon: +49 341 97-35721

Sprechzeiten
Vereinbarung per email

 Janine Hollmann

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Sekretärin

Medienwandel mit Schwerpunkt Buchkultur und digitale Publikationen
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Telefax: +49 341 97-35739

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Ann-Kathrin Larissa Böttke

Wiss. Mitarbeiterin

Medienwandel mit Schwerpunkt Buchkultur und digitale Publikationen
Zeppelinhaus
Nikolaistraße 27-29, Raum 3.23
04109 Leipzig

Telefon: +49 341 97-35735

Sprechzeiten
Vereinbarung per email

Forschung

Im Zentrum der Forschung stehen die sich verändernden Rahmenbedingungen einer Plattformisierung der digitalen Medien-, Buch- und Publikationskultur. In der theoretischen und methodischen Arbeit verbindet die Professur medienkulturwissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Ansätze.

Einrichtungen

Das Team der Professur baut gegenwärtig ein Research Lab Digital Publishing Cultures auf, das Grundlagen- und Innovationsforschung verbindet.

Kontakt und Anfahrt

 Janine Hollmann

Janine Hollmann

Sekretärin

Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft
Zeppelinhaus
Nikolaistraße 27-29, Raum 3.26
04109 Leipzig

Telefon: +49 341 97-35700

Anfahrt

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