Coffein in Schmerzmitteln

A. Hüppe & W. Janke

Universität Würzburg, Lehrstuhl für Biologische und Klinische Psychologie
Dr. Angelika Hüppe, Lehrstuhl für Biologische und Klinische Psychologie, Domerschulstraße 13, D-97070 Würzburg
E-Mail: hueppe@psychologie.uni-wuerzburg.de

Coffein als Bestandteil zahlreicher Schmerzmittel steht im Verdacht in Kombination mit einem Analgetikum Wirkungen hervorzurufen, die über die Beeinflussung der Emotionalität eine mißbräuchliche Verwendung der Präparate begünstigen. Die Datenlage läßt keine endgültigen Aussagen zu. Als Beitrag zur Klärung dieses Problemkreises wurden in einem Doppelblindversuch Coffein (50 mg und 100 mg) und Acetylsalicylsäure (500mg) allein und in Kombination bei 96 gesunden Frauen mittleren Alters verabreicht. Vor, während und nach der Induktion eines Schmerzreizes wurde das psychische Befinden über mehrdimensionale Selbstbeurteilungsverfahren und Variablen des kardiovaskulären Systems erhoben. Zusätzlich wurden Aspekte der subjektiven Bewertung und der Präferenz der Einzelsubstanzen und des Kombinationsanalgetikums über Selbstbeurteilungsmethoden und ein verhaltensbezogenes Präferenzmaß erfaßt. Während Acetylsalicylsäure keine Wirkungen auf die Variablen des psychischen und körperlichen Befindens erkennen ließ, reduzierte Coffein negative Befindensaspekte. Die Pbn präferierten Coffein als Monosubstanz. Wechselwirkungen zwischen Acetylsalicylsäure und Coffein zeigten sich nur vereinzelt. Die Befunde stützen die Annahme nicht, dass ein peripher wirksames Analgetikum wie Acetylsalicylsäure mit Coffeinzusatz aufgrund der "anregenden" Wirkungen des Coffeins bevorzugt eingenommen wird.

Referat in der Gruppe Psychopharmakologie/ -endokrinologie, Mittwoch, 31. März 1999, 14:30, HS 15

Zur Programmübersicht

Zur Liste der Postergruppen, Referategruppen und Symposien

Zurück zur Teap '99-Homepage