Evaluation von Simulatorübungen für ein Streßreduktionstraining von Stadtbahnfahrern

Matthias Normann, Petra Dörre, Günter Debus & Detlev Leutner

Institut für Psychologie, RWTH Aachen
Jägerstr. 17-19, 52056 Aachen
E-Mail: debus@ifp.psycho.rwth-aachen.de

In vielen Verkehrsunternehmen wird zur Zeit diskutiert, wie die Aus- und Weiterbildung von Stadt- bzw. Straßenbahnfahrern durch den Einsatz neuer, technologiegestützter Medien (z. B. CBT, Simulatoren) optimiert und verbessert werden kann. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Übungseffekte von Simulatorübungen, die für ein simulatorgestütztes Streßreduktionstraining entwickelt wurden, zu ermitteln.
Straßenbahnfahrer aus der Weiterbildung mußten unterschiedlich komplexe und belastende Simulatorübungen absolvieren. Erfaßt wurden, neben Fragebogendaten und psychophysiologischen Maßen der Herz-Kreislauf-Aktivität, ein in Aachen entwickeltes Doppeltätigkeitsparadigma (taktgebundenes Sprechen während des Fahrens in Simulationsfahrten). Auch Verhaltensdaten (Dauer, Häufigkeit, und Anzahl bestimmter fahrerischer Tätigkeiten) und die Beurteilung der Ausbilder wurden in die Auswertung einbezogen.
Es zeigte sich, daß die im Simulator erzeugten Belastungen denen in der Realität entsprechen, und Hinweise auf Übungseffekte vorhanden sind: Fahrer, die bereits durch die Mitschau der Übungen ihrer Kollegen lernen konnten, machten weniger Fehler, wurden von den Ausbildern besser beurteilt, zeigten weniger Streßsymtome und waren aktiver bei der Bewältigung der auftretenden Probleme. Auch beurteilten sie ihrer eigenen Kontrollmöglichkeiten besser.
Durch eine simulatorgestützte Ausbildung können systematisch auch komplexe Ausbildungsinhalte trainiert werden. Übungseffekte zeigen sich auch schon bei kleinen Trainingseinheiten.

Referat in der Gruppe Verkehrspsychologie, Mittwoch, 31. März 1999, 15:00, HS 21

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